As I Lay Dying
As I Lay Dying

Und anstrengend war auch, was nun folgte. Allerdings im positiven Sinne! Schon beim Opener „Falling Upon Deaf Ears“ brachen im Pit alle Dämme. Sowas hat Berlin und der Schreiberling, der bisher dachte, das Geprügel bei Heaven Shall Burn sei das oberste Ende der Brutalitätsskala gewesen, länger nicht mehr gesehen. Das war kein Crowdsurfen mehr. Man hätte es violent Crowdwalking nennen müssen. Und mittendrin überraschend viele, richtig gut aussehende Mädels, die divten, was das Zeug hielt. Ist dies etwa ein weiterer Vorteil, den der MetalCore gegenüber den traditionellen Metal-Stilen hat? Anyway, der Empfang für AS I LAY DYING war durchaus als triumphal und überraschend einzustufen. So merkte man auch der Band an, daß sie sichtlich bewegt wegen der unerwartet enthusiastischen Reaktionen war. Der völlig verschwitzte Drummer Jordan war auch nach dem Gig noch völlig geplättet. „Wow, mit solchen Reaktionen hätten wir nicht gerechnet! Es war überwältigend!“ Da vergaß man sogar, daß man mit der kompletten Band samt Tourmanager und Fahrer nur einen kleinen Van zur Verfügung hatte. „Solche Shows lassen einen vergessen, daß man pro Nacht nur drei stunden Schlaf abbekommt“, brachte er die Situation abschließend auf den Punkt. Schlaf hätten sich die Jungs nach kurzen, aber umso energetischeren 45 Minuten jedoch durchaus verdient. Sänger Tim, der mit seinen gerade mal 24 Lenzen schon einen Ehering am Finger trägt, beanspruchte seine Stimmbänder aufs Äußerste, während seine Mitstreiter abgingen, wie man es von diversen Chaos-Core-Bands gewohnt ist. Highlight des Sets: das unglaublich intensive „Forever“ und die beiden, noch unbetitelten Tracks (einer als spontane, nicht eingeprobte Zugabe dargeboten) des im Juni kommenden, neuen Albums. Sehr vielversprechend! Aus diesem Grunde werden wir diese Jungs wohl nicht zum letzten Male in Europa gesehen haben. Das ist sicher! Setlist: Falling Upon Deaf Ears, 94 Hours, A Thousand Steps, Elegy, New song (untitled), Distance Is Darkness, Collision, Undefined, Forever // New song (untitled) (Pic by Will Hawkins)