Dornenreich
Dornenreich

Ein fast voll erleuchteter Mond begleitete meinen Weg in den Forellenhof nach Salzgitter. Eine weitaus würdigere Kulisse hätte der illuminierte Erdtrabant der naturverbundenen und romantischen Musik von Tenhi, Dornenreich und Of The Wand And The Moon geboten, als es der von roten Backsteinen gebildete Saal des Jugendzentrums, dem wenige Kerzen zwar durchaus eine entspannte Atmosphäre einhauchten, welche die größtenteils gnadenlose Bühnenbeleuchtung, die an diesem Abend eher den Begriff Ausleuchtung verdiente, während des Konzertes aber bestens auszuhauchen wusste. Das solch widrige Umstände emotionaler Musik wenig von ihrer Kraft rauben können zeigten Tenhi, die diesen Abend eröffneten. „Hallavedet“, „Näkin Lalu“ oder „Revontulet“ erfüllten den locker gefüllten Saal mit der Ursprünglichkeit, der Mystik und sommerlichen Schönheit Finnlands. Querflöte und Maultrommel setzten in den folkloren Stücken die fröhlich frischen Akzente, dem auch das sympathisch, natürliche Erscheinungsbild der Finnen entsprach. Erheblich nächtlicher und düsterer gestimmt waren dagegen die Stücke von der neuen Mini-CD „airut-ciwi“. Der Kehlig gurgelnde Gesang des Keyboarders bot einen wesentlichen Kontrast zum klaren Gesang Illkas, der in einer abschließenden Gesangsdarbietung, welche die vom Publikum geforderte Zugabe bildete, besonders zur Geltung kam.