Exodus
Thrashfest 2010

Konzertbericht

Billing: Death Angel, Exodus, Kreator und Suicidal Angels
Konzert vom 2010-12-17 | Turbinenhalle, Arena, Backstage, Hessenhallen, Oberhausen, Wien, München, Gießen

Dass nach der Umbaupause das Stimmungsbarometer noch einige Punkte nach oben geht, liegt sicherlich nicht nur an dem starken neuen Album von DEATH ANGEL. Die Bay Area-Thrasher werden quasi wie verlorene Söhne empfangen. Sänger Marc Osegueda ist gut bei Stimme und verzichtet während der Show auch nicht auf seine legendären Sprünge, was dem Stage-Acting enorm zugutekommt. Auch die Setlist kann sich im Prinzip sehen lassen. Nummern vom aktuellen Album kreuzen sich hervorragend mit Klassikern wie “Seemingly Endless Time” oder den beiden vom Debütalbum stammenden Songs “Evil Priest” und “Voracious Souls”, die natürlich nach allen Regeln der Kunst abgefeiert werden. Bei nur 50 Minuten Spielzeit ist es logisch, dass so mancher Klassiker leider auf der Strecke bleibt und so vermisse nicht nur ich Material vom legendären “Frolic Through The Park”-Album. Nörgelnde Stimmen gibt es aber aufgrund der starken Performance der Band so gut wie keine zu hören. Das wäre auch nicht angebracht, denn DEATH ANGEL legen auf der Bühne mehrere Kilometer zurück und spielen ihre Sachen tight herunter. Ein kurzes, aber intensives und zufriedenstellendes Konzert. Bleibt zu hoffen, dass DEATH ANGEL im nächsten Jahr noch einmal für eine Headliner-Tour in hiesige Gefilde zurück kehren.
(Oberhausen, Colin)

Wie perfekt geplant diese Tournee ist, zeigt sich spätestens daran, dass die auf der Website angegebene Running Order an diesem Abend nahezu auf die Minute genau eingehalten wird und DEATH ANGEL, pünktlich die Maurer, um 19.50 die Bretter entern. Schon während des Intros zeigt sich einmal mehr, dass diese Jungs Hummeln im Allerwertesten haben, denn die seit einiger Zeit durch ex-VICIOUS RUMORS-Drummer Will Carroll und Damien Sisson am Bass neu besetzte Truppe, versprüht einmal mehr Energie wie ein Atomkraftwerk. Angeführt von Frontwusel Mark Osegueda, der wie ein Derwisch über die Bretter fegt und seinem langjährigen Kumpanen Rob Cavestany, der zwar ebenso permanent in Bewegung ist, gegen Mark aber dennoch wie ein Ruhepol im Geschehen wirkt, lässt uns das Quintett feinsten Bay Area Thrash Metal vernehmen.

Begleitet von permanenten DEATH ANGEL“-Sprechchören präsentiert das Quintett einen gelungenen Querschnitt ihres Schaffen, bestehend aus den Debüt-Klassikern „Evil Priest“ und „Mistress Of Pain“, „Seemingly Endless Time“ vom göttlichen „Act III“-Album, sowie „Throne To The Wolves“ vom 2004er Comeback-Album „The Art Of Dying“ und selbstverständlich mehrere Auszüge ihres brandaktuellen Hammers „Relentless Retribution“ (besonders geil an diesem Abend: „Truce“ und „Claws In So Deep“). Die überaus gute Laune des Publikums fusioniert mit der sensationellen Leistung auf der Bühne zu einem Party-Konglomerat der Spitzenklasse, weshalb man im Endeffekt nur feststellen kann, dass 50 Minuten wohl nur ganz selten dermaßen intensiv erlebt werden können. Nach einem Auszug aus dem titelgebenden Instrumental des Debüts, das nahtlos in „Thrown To The Wolves“ übergeht, endet ein wahrer Triumphzug für die „Engel“, die wir nur allzu gerne auf der für 2011 anstehenden Headliner-Tournee in Empfang nehmen werden!
(Wien, Walter Scheurer)

Als nächstes steht der erste Bay Area-Export des Abends auf dem Plan: DEATH ANGEL aus San Francisco, die seit nunmehr fast 20 Jahren Thrash Metal in Reinform kredenzen. Ich persönlich freue mich auf den Auftritt des US-amerikanischen Fünfers am meisten an diesem Abend. Zum einen aufgrund ihres neuen Albums “Relentless Retribution”, das regelmäßig seine Runden in meinem Player dreht, zum anderen weil DEATH ANGEL meiner Meinung nach zu den besten Live-Acts überhaupt zählen und jede Show ein wahres Erlebnis ist.

Und das soll sich auch am heutigen Abend bewahrheiten. Obwohl die Thrashfest-Tour bereits seit über zwei Wochen durch Europa walzt, zeigen die Musiker keinerlei Ermüdungserscheinungen, sondern agieren und spielen so energisch, dynamisch und entschieden, posen und messen dabei jeden Millimeter der Bühne ab, dass es eine wahre Freude ist. Dieser Funke – nein, dieses Funkenfeuerwerk! – springt im Rekordtempo auch auf die Zuschauer über, die nach allen Regeln der Kunst bangen, moshen und mitsingen. Die Highlights des Sets der Band sind dabei zweifelsohne die 80er-Klassiker wie “Evil Priest”, “Seemingly Endless Time” oder “Mistress Of Pain”, doch auch die Stücke des neuen Albums, wie das eingängige “I Chose The Sky”, das abwechslungsreiche “Claws In So Deep” oder das deftige “Truce”, kommen hervorragend beim Publikum an. Leider hält die überragende Stimmung jedoch nicht über die komplette Länge der Show an, nach und nach lichten sich die Reihen ein wenig, Applaus und Jubelrufe ebben immer weiter ab und als DEATH ANGEL nach dem Abschluss-Doppel “The Ultra-Violence/Thrown To The Wolves” die Bühne verlassen, wird nicht einmal eine Zugabe gefordert. Schade und meiner Meinung nach völlig unverständlich – DEATH ANGEL haben auch heute absolut alles gegeben und eine Wahnsinns-Show ohne jedwede Schwäche abgeliefert, sodass der Fünfer mir auch weiterhin als geniale Live-Band in Erinnerung bleiben wird.
(München, Katharina Beck)

Thrash Metal muss nicht immer räudig und unwirsch sein, das beweisen DEATH ANGEL an diesem Freitagabend, eine Woche vor Heiligabend, zu Genüge. Eine christliche Atmosphäre erschaffen die Amis zwar auch überhaupt nicht, verleihen ihrer grundsätzlich brachialen Musik aber einen eleganten Touch. Durch filigrane Instrumentalarbeit sitzt fast jeder Takt perfekt, das maschinelle Schlagzeug hämmert präzise im Hintergrund und der beeindruckend gute Sound ummantelt das Ganze optimal. In diesen 50 Minuten Spielzeit springt und hopst Frontsau Mark Osegueda mit seiner ewiglangen Rastamähne über die Bühne, Boxen und alles was sonst noch so im Weg steht, wobei er höchstwahrscheinlich mehr Kilometer zurücklegt als so manch ein Bauarbeiter an einem ganzen Arbeitstag. Das Set zeigt sich auch hier als schöner Umriss des gesamten Bandschaffens, obgleich das Publikum nahezu jeden Part frenetisch abfeiert. Das war im positiven Sinne kein Gig zum aggressiven Rundumschlag, sondern tatsächlich Thrash Metal für Genießer.
(Gießen, Patrick)

Setlist (München):

I Chose The Sky
Evil Priest
Buried Alive
Mistress Of Pain
Claws In So Deep
Seemingly Endless Pain
Truce
River Of Rapture
The Ultra-Violence/Thrown To The Wolves

Exodus

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03.01.2011

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03.05. - 04.05.24Andernach Metal Days 2024 (Festival)U.D.O., Die Apokalyptischen Reiter, All For Metal, Phil Campbell and the Bastard Sons, Suicidal Angels, Chris Boltendahl's Steelhammer, Jelusick, Darkness, Warwolf, Obscurity und Spread of DiseaseJuZ Andernach, Andernach
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