HIM
HIM

Konzertbericht

Billing: HIM und Zeraphine
Konzert vom 2004-03-26 | Große Freiheit 36, Hamburg

Um 20 Uhr war es Zeit für Seine Infernalische Majestät: Der HIM-Jägermeister-Vorhang hob sich, die Finnen betraten die Bühne und der Lärmpegel steigerte sich erneut. Alles zu einer Zeit, bei der normalerweise erst die Türen geöffnet werden und der Ansturm an die Bars langsam losgeht. Eines war schon vor Beginn des Konzertes sicher: HIM als Teenieband zu bezeichnen ist absolut falsch. Der Altersdurchschnitt lag klar über 20 und selbst Konzertbesucher über 40 trafen auf Gleichaltrige. Und nein, neben ihnen stand nicht die 15-Jährige Tochter, auf die sie aufpassen mussten. Im Gegensatz zu früheren Shows war auch der Anteil von Rockern und ‚Normalos’ erstaunlich hoch. Rock – das ist das richtige Stichwort und beschreibt genau das, was HIM an diesem Abend boten. Die Finnen ließen es gleich mit dem Opener „Buried Alive by Love” mächtig krachen. Einen Balladenregen gab es nicht – stattdessen rockten sich die Jungs hart und druckvoll durch ihre Alben und waren sichtlich gut gelaunt. Spielfreude par excellence. Dies mag auch am Publikum gelegen haben, welches im Gegensatz zu Donnerstag um einiges lauter, tanz- und feierfreudiger war. Valo indessen zündete sich eine Zigarette nach der anderen an, war ziemlich redefreudig und genoss es, wenn das Publikum seinen Gesangspart übernahm. Seine Ausstrahlung ist immer noch fesselnd, auch wenn er etwas von diesem Mystisch-Androgynen verloren hat. Macht nichts, dafür ließ er den Rocker heraushängen und empfahl sich mit seinem Johnny Depp-Bärtchen für Pirates Of The Carrebean Teil 2. HIM gaben mit älteren Songs wie „Sweet666“ und einer Rock-Version von „Wicked Games“ bis hin zur aktuellen Single „Solitary Man“ einen Querschnitt ihrer vier Alben zum Besten. „Join Me“ fehlte ebenso wenig wie „The Sacrament“ oder „In Joy and Sorrow“. Druckvoll, hart, rockig und manchmal auch sanft – eine gelungene Mischung! Wenn wie bei den ersten Zeilen zu „Poisen Girl“ die Stimme des Herrn Valo ohne Instrumente erklingt, ist das immer wieder ein Erlebnis! Nach zwei Zugaben und anderthalb Stunden Spielzeit war jedoch Schluss. HIM in Hamburg – das bedeutete aber wie immer After Show Party in der Scandia Bar auf dem Kiez. Und das an beiden Abenden. Während Sven Friedrich am Donnerstag ein kurzes Gastspiel an den Plattentellern gab, sorgte am Freitag Jussi, Drummer der 69 Eyes, für die richtige Musik. Und selbst Ville bahnte sich mit einigen Mühen den Weg vom Saunabereich durch die Masse und legte eine Stunde lang unter den Augen der Fans, die dicht gedrängt vor dem DJ-Pult standen, auf. Manche mögen jetzt sagen: ‚So kann auch nur eine Frau schreiben’. Glaube ich nicht, denn der Männeranteil im Publikum war erstaunlich hoch und die Herren schienen nicht minder begeistert. Aktuelle Alben: HIM – „And Love Said No – The Greatest Hits 1997-2004“; Zeraphine – „Traumaworld“; Pinkostar – “The Trick Is To Keep Breathing”

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30.03.2004

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