Kvelertak und Mantar
Ein krachendes Punk'n'Roll-Fest im Musikzentrum Hannover

Konzertbericht

Billing: Kvelertak und Mantar
Konzert vom 28.06.2016 | Musikzentrum, Hannover

KVELERTAK in Hannover – eine der wenigen Clubshows in diesem wettertechnisch durchwachsenen Sommer 2016 führt die norwegischen Metal-Überflieger in die Leinestadt. Eine gute Gelegenheit für das metal.de-Chapter Hannover sich unter das Publikum zu mischen – mitten hinein in eine bunte Ansammlung aus Metallern, Punks und Hardcore-Fans.

MANTAR – mehr Warm-Up geht nicht

Einigermaßen unerwartet haben MANTAR für diesen Abend das Eröffnungsprogramm übernommen: Erst wenige Tage vor dem Konzert wurden die Besucher über diesen erfreulichen Umstand informiert – was dem ohnehin gut besuchten Konzert nochmal einen zusätzlichen Zulauf beschert haben dürfte. Dass dies natürlich auch musikalisch sinnvoll ist, steht außer Zweifel, passt der rotzige Doom’n’Roll von MANTAR (der übrigens kein Sludge ist, ne?) hervorragend zum Punk’n’Roll von KVELERTAK – auch der im Rahmen der 12. Turbojugendtage anstehende Gig im Grünspan (Hamburg) wird dies sicherlich nochmals nachhaltig demonstrieren.

Bei einer groben Schätzung der zur Schau getragenen T-Shirts könnte man sogar fast vermuten, MANTAR wären der Hauptact des Abends. Dagegen sprechen lediglich die frühe Anfangszeit der Musikanten aus Bremen (Achtung: Märchenwitz) zur besten „Tagesschau“-Zeit und die Tatsache, dass es noch einen weiteren Bühnenaufwand hinter dem Equipment des Duos gibt.

MANTAR - live in Hannover; © Jan Richard Heinicke

MANTAR – live in Hannover; © Jan Richard Heinicke

Die Setlist der beiden Herren variiert zwischen den beiden Veröffentlichungen „Death By Burning“und „Ode To The Flame“, Publikum und Band sind schnell auf Betriebstemperatur – und es ist immer wieder verblüffend, welche Wucht allein Schlagzeug und Gitarre auf die Bühne bringen können. DAS BO so: „Wir brauchen Bass“, MANTAR eher: „Überflüssiger Kram“. Und wie jeder der bereits von Kollegen Klug kolportierten, nunmehr 2737 Shows der Band in den letzten beiden Jahren, ist auch diese Auftritt eine intensive und dynamische Angelegenheit. Früher oder später sollte sich folglich jeder der Anwesenden im Musikzentrum mal gefragt haben, wann dem energischen Treiben der Herren Hanno und Erinc auf der Bühne mal der Saft ausgeht – aber die Beiden machen einfach weiter, völlig ohne Ermüdungserscheinungen.

MANTAR - live in Hannover; © Jan Richard Heinicke

MANTAR – live in Hannover; © Jan Richard Heinicke

Nach einer knappen dreiviertel Stunde ist die schweißtreibende Angelegenheit dann doch vorbei, das Publikum glücklich und schön aufgewärmt, die Band ordentlich durchgeschwitzt – eine gute Gelegenheit also für eine kleine Erfrischungspause für alle Beteiligten.

Setlist MANTAR:

Praise The Plague
Spit
Cult Witness
Astral Cannibal
Cross The Cross
Era Borealis
Into The Golden Abyss
The Huntsmen
White Nights

Galerie mit 9 Bildern: Mantar - live im Musikzentrum Hannover 2016

KVELERTAK – die norwegische Abrissbirne

Diese Erfrischungs- und Umbauspause fällt dann aber ziemlich kurz aus, sodass bereits um kurz nach 21:00 Uhr KVELERTAK die Bühne betreten können. Ein lockeres Abtasten mit der Stimmung des Publikums ist nicht: Sofort gehen die sechs Protagonisten ins Volle. Und obwohl das Musikzentrum an diesem Abend nicht ganz ausverkauft ist – wenn auch gut gefüllt -, so kann man für den zusätzlichen Platz im Zuschauerraum nur dankbar sein: Denn die Meute hält sich nicht zurück. Sogar einige Crowdsurfer schaffen es unversehrt von der Bühne in den tobenden Pit, etwas, was Sänger Erlend Hjelvik  im Laufe des Auftritts ebenfalls erfolgreich versuchen wird.

KVELERTAK - live in Hannover; © Jan Richard Heinicke

KVELERTAK – live in Hannover; © Jan Richard Heinicke

Zunächst aber beeindruckt die gewohnte Maskenpracht des Frontmannes, der, lässig Oben-Ohne, das Publikum nach seinem allgemeinen Befinden fragt und sich der Rückendeckung des hannoverschen Publikums wiederholt versichert – was ein ums andere Mal mit frenetischen Jubel quittiert wird. Eine richtige Rampensau haben die Norweger da mit Herrn Hjelvik am Start, der immer wieder von Gitarrist Maciek Ofstad unterstützt wird, und die Stimmung anpeitscht. Das ist schön anzuschauen, beweist es doch auch, dass KVELERTAK eine Band sind, die in der lauschigen Atmosphäre eines kleineren Veranstaltungsortes bestens funktionieren, sich voll reinhängen – und die sich nicht professionell distanzieren.

Die Interaktion mit dem Publikum ist somit ausgezeichnet, die Spielfreude der Band hoch und das Set eine gute Mischung aus den drei bisherigen Alben der Band. Interessant ist allerdings dennoch, dass an allen Ecken und Enden das selbstbetitelte erste Album der Band vehement gefordert wird – hier scheint eine klare Präferenz auf dem „alten“ Material der Band zu liegen, obwohl man doch gerade mit dem neuesten Werk “Nattesferd” auch etwas melodischer und progressiver geworden ist. Aber Details: Abgefeiert wird jedes der dargebotenen Stücke, nur die frühen Werke der Band vielleicht noch eine kleines Stückchen mehr.

KVELERTAK - live in Hannover; © Jan Richard Heinicke

KVELERTAK – live in Hannover; © Jan Richard Heinicke

Nach der Länge eines guten Fußballspiels (ohne Verlängerung) verlässt KVELERTAK dann die Bühne, einer Zugabe bedarf es nicht – eigentlich ist ja auch alles gesagt und den ultimativen Rausschmeißer hat man der gierigen Menge mit „Kvelertak“ letztlich auch noch geliefert.

Also, liebe Besucher der 12. Turbojugendtage: Macht euch auf was gefasst – Abriss garantiert! Die Generalprobe in der Heimat des HSV ohne Raute ist schonmal gelungen.

Setlist KVELERTAK:

Dendrofil For Yggdrasil
1985
Mjød
Månelyst
Berserka
Evig Vandrar
Ulvetid
Blodtørst
Untertro
Nattesferd
Spring Fra Livet
Ordsmedar Av Rang
Svartmesse
Heksebrann
Bruane Brenn
Kvelertak

Galerie mit 14 Bildern: Kvelertak - live im Musikzentrum Hannover 2016

Bildmaterial: Jan Richard Heinicke

06.07.2016

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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07.06. - 09.06.24Rock am Ring 2024 (Festival)Die Ärzte, Avenged Sevenfold, Queens Of The Stone Age, Beartooth, Dropkick Murphys, Kreator, Asinhell, Betontod, Cemetery Sun, Descendents, Enter Shikari, Fit For A King, Guano Apes, James and the Cold Gun, Mudvayne, Neck Deep, Pennywise, Querbeat, Royal Blood, Scene Queen, Skindred, Sondaschule, Wargasm, Green Day, Broilers, Billy Talent, Babymetal, Bad Omens, Electric Callboy, 311, Against the Current, Antilopen Gang, Dogstar, Donots, Jazmin Bean, Kvelertak, L.S. Dunes, Pendulum, Pinkshift, Royal Republic, Schimmerling, Team Scheisse, The Interrupters, The Last Internationale, The Scratch, Trettmann, Underoath, Måneskin, Parkway Drive, Kraftklub, Corey Taylor, Machine Head, Atreyu, Biohazard, Blackout Problems, Body Count, Counterparts, Fear Factory, Hanabie., Hatebreed, Heriot, Landmvrks, Leoniden, Madsen, Malevolence, Of Mice & Men, Polyphia, Thy Art Is Murder, Wanda und While She SleepsNürburgring, Nürburg

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