Orphaned Land und Rushmoon
Orphaned Land rocken die Landshuter Hofmusiktage 2016

Konzertbericht

Billing: Orphaned Land und Rushmoon
Konzert vom 29.4.2016 | Alte Kaserne, Landshut

ORPHANED LAND rocken die Landshuter Hofmusiktage 2016. Aber halt! Was hat eine Heavy-Metal-Band aus Israel auf einem europäischen Festival alter Musik zu suchen? Bei näherem Hinsehen findet man folgende Schlagwörter für das Festival:

„Drei Religionen – ein Gott – eine Musik!“ –  „Musikalische Brücken zwischen jüdischer, christlicher und islamischer Kultur“.

Und schon kann man auch die Brücke schlagen zu ORPHANED LAND, denn die haben schon immer eine Botschaft. Am besten auf den Punkt gebracht haben sie diese mit dem Titel ihres 2013er Albums „All Is One“ – Alles Ist Eins. Davidstern, islamischer Halbmond und christliches Kreuz sind kunstvoll und untrennbar miteinander verwoben. Frei übersetzt: Wir kommen alle aus Abrahams Schoß, wozu sich die Köppe einhauen?

Im Jugendkulturzentrum „Alte Kaserne“ in Landshut  könnte es bei Konzertbeginn voller sein. Die Wände sind mit Plakaten zum Thema geschmückt: Flüchtlinge aus aller Herren Länder sagen in einem Satz, ob sie in Deutschland gut aufgenommen werden. Oder auch nicht.

Landshuter Hofmusiktage 2016 - Rushmoon

Landshuter Hofmusiktage 2016 – Rushmoon

Galerie mit 17 Bildern: Rushmoon - Landshuter Hofmusiktage 2016 mit Orphaned Land

RUSHMOON ist eine Landshuter Metalband, die insofern ihre Toleranz zeigt, indem sie alle möglichen (Metal) Stilrichtungen mischt. Als der Sänger in krachledernen Shorts die Bühne entert, fürchte ich schon das Schlimmste – aber Entwarnung! Die Jungs wühlen sich heftig durch die Metallandschaften mit schönen, progressiven Gesangslinien. Kein 1 – 2 – 3 – 4 Humpa – Pumpa, Gott sei Dank. Dem Publikum gefällt es auch und die Local Heroes werden kräftig abgefeiert.

Landshuter Hofmusiktage 2016 - Orphaned Land

Landshuter Hofmusiktage 2016 – Orphaned Land

Galerie mit 19 Bildern: Orphaned Land - Landshuter Hofmusiktage 2016

Als dann ORPHANED LAND auf der Bühne erscheinen, sind deutlich mehr Leute da. Was auffällt, ist, dass sich das Publikum nicht nur aus langhaarigen Bombenlegern und bösen Metalheads zusammensetzt, sondern sich augenscheinlich auch einige Gruppen von Fans aus dem mittleren Osten darunter befinden – dazu gleich mehr.

ORPHANED LAND legen immer höchsten Wert auf Qualität und heute stimmt wieder alles: Musik, Sound, Stimmung, die Alte Kaserne ist schon bald am Siedepunkt. Kobi Farhi hat beste Laune und betont immer wieder, dass wir alle eins sind, und dass er nicht Jesus ist (tatsächlich sieht er im „All Is One“-Video genauso aus, wie wir uns Jesus vorstellen).

Yossi Sassis Ausstieg hat aber ein tiefes Loch gerissen, und ich trauere auch seiner Bouzoukitara nach, einem Zwitter aus Bouzouki und Gitarre, mit der er sekundenschnell von Heavy Metal zu orientalischer Musik switchen konnte. Ich bin mal gespannt, wie das erste Album ohne Gründungsmitglied und Hauptsongschreiber Sassi wird.

Viel orientalisches Flair kommt dafür heute von Bauchtänzerin Johanna Fakhri, die aber nicht aus Israel, sondern (wir sind hier schließlich bei ORPHANED LAND) aus Beirut im Libanon stammt.

Die Fans feiern besonders die Songs vom unbesiegbaren 2004er Album „Mabool“ und vom letzten Album „All Is One“ ab, absolut durch die Decke geht aber zum Schluss wieder „El Norra Alila“, dem jetzt sogar ein 20-Jahre-Jubiläumskonzert in Jerusalem gewidmet wurde.

Am Schluss sind alle durchgeschwitzt , mein Fotorucksack steht noch heil und vollständig dort, wo ich ihn verlassen habe. Und eine Gruppe „fernöstlich aussehender Männer“ (syrische Flüchtlinge, stellt sich später raus) überreicht der Band einen Blumenstrauß für ihr Engagement zur Völkerverständigung. Multikulti macht eben alles ein bisschen bunter. Wie man sieht, kann der Metal ruhig ein bisschen mehr Farbe vertragen – auch mehr Hautfarbe. Manchmal ’n bisschen schwarz-weiß hier.

06.09.2016

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