Curling Flame Over Europe Tour 2018
Profanatica, Rites Of Thy Degringolade und Auroch live im Nuke Club in Berlin

PROFANATICA

Stumpf ist schwarzer Trumpf! Es ist halt schon Kunst, ein so simples musikalisches Konzept wie das von PROFANATICA derart konsequent durchzuziehen. Und das, was sie machen, machen die Amis ultratight. Der Sound ist ultrafett, noch ein Stückchen dicker als bei RITES OF THY DEGRINGOLADE – das straighte Powerchord-Gerödel von PROFANATICA ist dabei natürlich auch einfacher abzumischen als das komplexe Dissonanz-Gewichse von den Kanadiern -, lediglich das Outfit der Herren (Badekappen!) wirkt etwas albern und ist damit einziger Begleitumstand, der nicht absolut top wirkt.

Ansonsten ist alles im Lot. PROFANATICA spielen ihren Bestial Black Metal so unfassbar selbstbewusst, dass es kaum auffällt, dass man die Riffs möglicherweise auch einem Affen beibringen könnte. Hauptaugenmerk der Setlist liegt auf den letzten beiden Alben „The Curling Flame Of Blasphemy“ (2016) und „Thy Kingdom Cum“ (2013). Nach rund 50 Minuten verschwindet das Trio dann auch schon von der Bühne, um nochmal für eine Zugabe zurückzukommen – und dann ist der Spuk auch schon vorbei. Allerdings ist es auch fraglich, ob das limitierte musikalische Prinzip von PROFANATICA allzu viel länger funktionieren könnte, ohne anstrengend zu werden. Alles richtig gemacht also, zumal es die Tickets im Vorverkauf ja auch zum absolut fairen Preis gab.

„Curling Flame Over Europe“-Tour 2018 – die Berliner Ausgabe rockt!

Damit geht ein weitestgehend zufriedenstellender Konzertabend zuende. AUROCH als Opener hätten fetter ausfallen können, dafür entschädigen RITES OF THY DEGRINGOLADE und PROFANATICA mit Auftritten, die sich beide nahe an der Perfektion bewegen. Hoffen wir, dass es nicht wieder Jahrzehnte dauert, bis sich die entsprechenden Bands mal wieder in Europa sehen lassen. „Curling Flame Over Europe“-Tour 2018 – zumindest in der Berliner Ausgabe ein toller Konzertabend.