Rock In Concert
Bericht vom Rock In Concert Open Air 2011 in Weismain

Konzertbericht

Billing: Alice Cooper, In Extremo und Motörhead
Konzert vom 2011-06-17 | Waldstadion, Weismain

Am Freitagmorgen gibt es schon vor Festivalbeginn den ersten Dämpfer: Die Bändchenausgabe beginnt zwar pünktlich um 10:00 Uhr, der Soundcheck läuft offenkundig auch schon, und dennoch öffnen sich die Pforten nicht zum angekündigten Einlass um 10:30 Uhr. Es wird 11:00 Uhr, GUNS OF MOROPOLIS sollten jetzt eigentlich die Bühne betreten, aber noch immer geschieht nichts. Irgendwann erklärt einer der Securities, dass es wohl technische Probleme gibt und der Einlass so bald wie möglich beginnen wird. Wann, das ist jedoch noch unklar. Gegen 11:30 Uhr schallen wieder Geräusche nach draußen, offenkundig nicht mehr die GUNS OF MOROPOLIS, denn es ist eine Frauenstimme zu hören. Wir überlegen, welche Band das wohl sein kann und erhalten die Erklärung, als 11:45 Uhr endlich der Einlass beginnt. Das ANDY BRINGS-Backdrop schmückt die Bühne, GUNS OF MOROPOLIS fallen kommentarlos aus. In der Pressekonferenz am Nachmittag erfahren wir, dass die Schwaben wohl keine Backline dabei hatten und auf die Schnelle nichts organisiert werden konnte. (Andrea)

ANDY BRINGS

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Nachdem wegen der widrigen Umstände GUNS OF MOROPOLIS ausfallen mussten, hat die Running Order gleich einen Sprung nach oben gemacht. Der erste Act des Tages ist nun ANDY BRINGS, der mit seiner Band eigentlich die ersten Fans auf den heutigen Tag einspielen soll, der am Ende mit ALICE COOPER und MOTÖRHEAD unter Garantie einen grandiosen Abschluss finden wird. Aber verglichen mit den noch folgenden Bands wirkt Andy Brings sehr poppig und lässt sich musikalisch wohl eher in die Softrock-Schublade stecken.

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Herausgeputzt steht er mit zwei netten Sängerinnen und einer äußerst attraktiven Keyboarderin auf der Bühne und versucht, die dezent kleine Menge zumindest ansatzweise dazu zu bewegen, ein wenig Party zu machen. In Anbetracht der eher unangenehmen Tatsachen und dem Wunsch nach kräftigem Rock und Metal, ist das allerdings ein harter Brocken. Die dünn besetzten ersten Reihen schauen eher beobachtend zu, und sehr viele hatten nicht einmal die Chance, sich ANDY BRINGS mit seiner Band anzuschauen, weil der Einlass viel zu spät gestartet ist. (Sarah)

9MM ASSI ROCK’N’ROLL

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Bei den Assi-Rockern 9MM ASSI ROCK’N’ROLL hat sich nicht nur die Anzahl der Zuschauer ein wenig verdichtet, auch das Stimmungsbarometer ist gestiegen. Mit großer Schnauze und einer Art, die man durchaus als assi bezeichnen könnte, sind die Hanauer dennoch auf eine gewisse Art und Weise sympathisch. Mit „Respektlos Bis Zum Schluß“ und „Kampfschwein“ haben 9MM die Zuschauer vor der Bühne sehr schnell in ihrer Hand. Nach und nach recken sich die ersten Hände des Tages in Richtung Himmel, und hier und da wird auch mal ein wenig gebangt. Schließlich will die Nackenmuskulatur sachte aufgewärmt werden.

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Sänger Rock Rotten hat sogar ein wenig Mitgefühl für die Fans übrig und gibt zu, dass er auch seine Probleme mit der frühen Uhrzeit hat. Aber professionell wie er und seine Kollegen auf der Bühne sind, „fangen wir statt um 10:00 Uhr schon um 9:00 Uhr an zu saufen“. Klar, dass diese Aussage beim Publikum gut ankommt und gleich eine kleine Welle der Sympathie lostritt. Als der Gig bei „Feuer frei“ angekommen ist, lässt sich sogar der erste Mosh Pit des Rock In Concert Festivals in der kleinen Menge ausfindig machen, und als dann noch die 9MM ASSI ROCK’N’ROLL Version von „Mamor Stein und Eisen bricht“ durch das Waldstadion hallt, ist das Eis endgültig gebrochen, und viele Kehlen stimmen lauthals mit ein. (Sarah)

D-A-D

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Während sich 9MM durch ihr Set zocken, macht im Pressebereich das Gerücht die Runde, D-A-D wären die nächste Band. Laut der ursprünglichen Running Order sind THE BONES 13:50 und danach D-A-D 15:10 Uhr dran, das Gerücht bewahrheitet sich jedoch, und ich höre später von einigen Fans, dass sie die Dänen auf Grund des unangekündigten Wechsels verpassten. Manche waren sogar schon auf dem Zeltplatz, andere noch auf dem Weg, der Zeitplan so knapp, dass sie es gerade zur regulären Spielzeit schafften. Leider haben auch D-A-D heute einen sehr straffen Zeitplan, denn am Abend steht noch ein Festivalauftritt in Aarhus an. Jene, die darauf hofften, einen Vorgeschmack auf das kommende Album zu bekommen, kann ich jedoch trösten. Wie im Mai angekündigt, spielen D-A-D das reguläre Festivalset, und es gibt nicht einen einzigen Song vom Anfang 2011 aufgenommenen Album zu hören.

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Dafür finden sich umso mehr alte Bekannte auf der Setlist, insbesondere vom 1989er Album „No Fuel Left For The Pilgrims“ und dem 2000er „Everything Glows“. Dazwischen „Scare Yourself“, „Monster Philosophy“, und natürlich fällt auch Sue an diesem Nachmittag den Berg hinab. Eine tragisch-amüsante Geschichte, die schon wegen Stig Pedersens Mimik und Gestik nicht fehlen darf. Genauso, wie Jesper Binzers Mimenspiel, seine charmanten deutschen Ansagen und das Anfeuern vom „kleinen Laust“ den ganz besonderen Charme von DISNEYLAND AFTER DARK aumachen. Kurz gesagt, ein schöner Ausflug nach Disneyland, der mit dem Überhit „Sleeping My Day Away“ viel zu früh endet. (Andrea)

THE BONES

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THE BONES werden sich gefreut haben, ein bisschen länger schlafen zu dürfen und vor allem auch ein größeres und muntereres Publikum zu bekommen. Die vier Schweden verbreiten mit ihrem dreckigen Punk ‚N‘ Roll und der entsprechenden Attitüde Bierlaune – oder eher Bierbecherwerflaune. Es bildet sich wieder der schon bei 9MM gesehene Moshpit, und es ist sogar ein Crowdsurfer auszumachen. Bei allem Punk muss man aber auch ein bisschen Dekadenz an den Tag legen: Mr. Beef Bonanza lässt sich sein Bier vom Roadie zu seiner Rechten einflößen statt selbst die Flasche in die Hand zu nehmen. Na dann, Prost! (Andrea)

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30.06.2011

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