SWR1 Hitparade - Das Finale 2016
metal.de war live in der Schleyerhalle dabei

Konzertbericht

Billing: Nazareth und Chris De Burgh
Konzert vom 21.10.2016 | Schleyerhalle, Stuttgart

Ihr fragt Euch, was metal.de bei einer Hitparade sucht? Das ist schnell beantwortet: bei der alljährlichen Hörer-Hitparade von SWR1 sind auch Metalsongs platziert und ganz, ganz viele Bands aus den 70ern und 80ern, die wir zu den Wurzeln des Metal zählen.

Vereinzelte Metal-Shirts bei der SWR1 Hitparade

Jedes Jahr laufen bei der SWR1 Hitparade fünf Tage lang ALLE platzierten Songs rund um die Uhr und halb Baden-Württemberg hängt dann am Radio. Bei Nachbarn und Freunden und im Büro ist überall der gleiche Sender drin. SWR1 spielt viele Titel echt von LP, viele auch live oder in der langen Originalversion. Das Motto der SWR1 Hitparade: „Abstimmen – Dauerhören –  Feiern!“

250 000 Hörer haben ihre Lieblingssongs gewählt und über 8000 sind nun in der ausverkauften Schleyerhalle in Stuttgart eingetroffen, um gemeinsam das Finale der SWR1 Hitparade 2016 zu hören und zu feiern. Da sind ganz viele, die in den 70ern und 80ern jung waren. Manche ziehen sich in den SWR1 Farben gelb und grün an oder im Flowerpower-Look und man trifft auch auf das ein oder andere Metalshirt. Den Vogel schießt der KISS Mann ab, der im original KISS-Outfit auf der Plastikgitarre rockt.

KISS-Man - SWR1 Hitparade 2016 in der Schleyerhalle

Und genau das macht den Reiz dieser Veranstaltung aus: Jung und Alt, Rocker, Banker, Hausfrauen, Metalfans wollen miteinander feiern und Musik hören, die sie selbst gewählt haben. Zwischendurch stakst Dundu, der sanfte Leuchtriese, durch die Menschenmenge und sorgt für Faszination und gezückte Handies.

Dundu - SWR1 Hitparade 2016 in der Schleyerhalle

Ähnlich präsentieren sich dann die Top 20, hauptsächlich Oldies und Klassiker, die der SWR1 nicht nur musikalisch, sondern auch auf der Leinwand laufen lässt, in Form von Live-Mitschnitten aus der Originalzeit. Der Sieger der Hitparade 2016 ist keine Überraschung, Nummer 1 ist mal wieder LED ZEPPELIN mit „Stairway To Heaven“.

SWR1 Hitparade - Das Finale 2016 in der Schleyerhalle    Led Zeppelin - SWR1 Hitparade - Das Finale 2016 in der Schleyerh

Drei “echte” Metalbands sind unter den ersten zwanzig Plätzen: AC/DC, METALLICA und völlig überraschend dann doch noch ein Neueinsteiger: DISTURBED sind auf Platz 8 gelandet mit ihrer nagelneuen Fassung des SIMON AND GARFUNKEL Songs „Sound Of Silence“ – ergreifend, modern und völlig hard’n heavy!

20: “Smoke On The Water” DEEP PURPLE

19: “Summer Of ´69” BRYAN ADAMS

18: “Weit, weit weg” HUBERT VON GOISERN

17: “Comfortably Numb” PINK FLOYD

16: ”Mir im Süden” FÜENF

15: “Hells Bells” AC/ DC

14: “The Carpet Crawlers” GENESIS

13: “Hotel California” EAGLES

12: “Shine On You Crazy Diamond” PINK FLOYD

11: “Am Fenster” CITY

10: “Tage wie diese” DIE TOTEN HOSEN

09: “Der Hafer- und Bananenblues” PFERDLE UND ÄFFLE

08: “The Sound Of Silence” DISTURBED

07: “ Music” JOHN MILES

06: “Nothing Else Matters” METALLICA

05: “ Brothers In Arms” DIRE STRAITS

04: “Wish You Were Here” PINK FLOYD

03: “Child In Time” DEEP PURPLE

02: “Bohemian Rhapsody” QUEEN

01: “Stairway To Heaven” LED ZEPPELIN

Am meisten getanzt und ausgeflippt wird zu LED ZEPPELINs „Stairway To Heaven“, den längsten Applaus bekommt aber (verdient) JOHN MILES mit einer Orchester-Version von „Music“ – auch wirklich hart and heftig und die Moderatoren haben Mühe, mit dem Programm weiter zu machen, weil das Publikum nicht aufhören will zu klatschen.

Galerie mit 26 Bildern: SWR1 Hitparade 2016 - Das Finale

Mit der Ausspielung aller Siegertitel ist der Abend aber noch nicht vorbei und damit es auch ein rauschendes Fest wird, hat sich der SWR1 wieder ein buntes Programm ausgedacht: alle Moderatoren sind da und moderieren live auf einer kleinen Bühneninsel mitten im Publikum und auf der großen Bühne.  Luftballons werden auf die Menge losgelassen und ein Goldbarren findet seine überraschte Gewinnerin.

 

Als Live-Gäste sind CHRIS DE BURGH, NAZARETH und die SWR1 BAND gekommen.

 

Galerie mit 15 Bildern: Chris De Burgh - SWR1 Hitparade 2016 - Das Finale

CHRIS DE BURGH hat keine eigenen Musiker mitgebracht, er lässt sich von der SWR1 BAND unterstützen. Seine Stimme ist vielleicht nicht mehr so kräftig wie früher, aber seinen Bühnencharme hat er absolut nicht verloren und bei Songs wie „Lady In Red“ und „Don’t Pay The Ferryman“ frisst ihm das Publikum förmlich aus der Hand.

 

Galerie mit 16 Bildern: SWR1 Band - SWR1 Hitparade 2016 - Das Finale

Zwei Moderatoren und die SWR1 Band bieten einen kurzweiligen Querschnitt von Songs aus den letzten 40 Jahren. Viele davon waren in der Hitparade vertreten. Lediglich die Neue Deutsche Welle geht ein bisschen am Publikum vorbei:  da da da, da da da… Dafür gibt es einen besonderen Gast, nämlich Helmut Kohl und stellt Euch vor: Helmut weiß, wie man die Pommesgabel macht!!!

SWR1 Hitparade - Das Finale 2016 in der Schleyerhalle

 

Galerie mit 15 Bildern: Nazareth - SWR1 Hitparade 2016 - Das Finale

Den Abschluss machen dann NAZARETH und die machen ihre Sache wirklich gut und haben jede Menge Hits dabei: „Razamanaz“, „Broken Down Angel“, „This Flight Tonight“ und die unverzichtbaren Balladen „Dream On“ und „Love Hurts“. Leider haben die Schotten gegen Schluss mit Zuschauerschwund zu kämpfen. Das hat mehrere Gründe:

Erstens fehlt einfach Originalsänger Dan Mc Cafferty, der mit seiner Reibeisenstimme den Nazareth-Sound entscheidend mitgeprägt hat. Carl Sentance, der auch schon bei KROKUS und TOKYO BLADE gesungen hat, macht seine Sache toll, hat aber deutlich gesünder gelebt und singt halt ganz anders.

Leichte Probleme mit dem Sound und Stuttgart an sich

Zweitens ist der Sound inzwischen schwierig auszuhalten. Ganz vorne und in der Mitte geht es gut, aber vor allem an den Seiten ist der Klang so übersteuert, dass man den Eindruck hat, die Musik ist krumm und schief (ist sie wirklich nicht) und es auch in den Ohren weh tut. Viele Leute haben keine Ohrenstöpsel dabei (tja, viele sind wohl keine geübten Konzertgeher) und viele halten sich immer wieder die Ohren zu oder gehen eben.

Und dann ist da noch das übliche Stuttgart-Problem: das U-Bahn-Netz ist winzig im Vergleich zu Karlsruhes Straßenbahnnetz, die letzten Züge der Deutschen Bahn ins Umland fahren schon bald nach Mitternacht. Tja, Stuttgart, da nützt auch kein oller Untergrundbahnhof, so werdet Ihr nie zur Metropole, wenn Ihr die Leutchen nachts nicht mehr heimschaukelt. Nehmt Euch ein Beispiel an den Badensern!

Die Klassiker gehen immer

Fazit: der moderne Heavy Metal findet bei der SWR1 Hitparade kaum statt, die Klassiker wie BLACK SABBATH, METALLICA, IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST aber schon. Das Motto: „Abstimmen – Dauerhören – Feiern!“ kann mit Begeisterung ausgelebt werden. Sogar in der U-Bahn singen die Leute noch „This Flight Tonight“ und „Don’t Pay The Ferryman“ und wir verabreden uns mit einigen schon für die SWR1 Hitparade – Das Finale 2017.

 

Text und Fotos: Dagmar Geiger und Stephanie Lauber

25.11.2016

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