Adimiron - Timelapse

Review

Da geht was in Rom. Dabei hatte ich die Stadt metallisch noch nie so wirklich auf dem Schirm gehabt. Doch nach dem hervorragenden Album von JUGGERNAUT kommt nun die zweite Perle, die nur darauf wartet, von uns entdeckt zu werden. Okay – „Timelapse“ ist das bereits vierte Album der Italiener. Ein Begriff ist die Band jedoch nach wie vor nur den wenigsten. Das wird sich ändern. Erinnert ihr euch an die US-Tour aus dem letzten Jahr mit MASTODON, GOJIRA und KVELERTAK? Tja, statt der Norweger hätten definitiv ADIMIRON mit von der Partie sein müssen, denn ihr musikalisches Schaffen ist genau in der Mitte zwischen den beiden Headlinern verortet. Für Freunde von angeproggter, avantgardistischer Mucke wurde hier ein wahres Juwel kreiert. Freilich eines, das man erst durch mehrmaliges Hören aufpolieren muss, bevor es seinen ganzen Glanz entfalten kann. Denn die neun Stücke sind kopflastig, heavy und sehr Facettenreich. Bis man da komplett durchsteigt und einige Songs sich ohrwurmartig in den Gehörkanälen breit machen, vergehen schon mal zwei bis drei Durchläufe.

Von Anfang an jedoch begeistert der Gesang von Andrea Spinelli (ein Dude, lasst euch von dem Namen nicht verwirren), der wirklich krass an Brent Hinds von MASTODON erinnert. Massiv, rau und sehr druckvoll – dafür gibt es ganz klar die Bestnote, vor allem da es auch nicht an Abwechslung mangelt. Mal wie eine massive Steinklippe, mal sanft wie ein kleiner Wasserfall, der sich seinen Weg durch das Gestein bahnt, erklingen hier die Stimmbänder. Und manchmal schimmert sogar der CYNIC-Aliengesang durch. Die musikalische Grundstimmung liegt ebenfalls bei den bereits genannten Vorbildern – irgendwo zwischen „Blood Mountain“ und „Crack The Skye“. Weh aber denen, die hier an Plagiat denken. ADIMIRON gehen dermaßen souverän und selbstsicher an die vertackteten Kompositionen heran, dass man ausschließlich anerkennend mit dem Kopf nicken kann. Ab und an gibt es klare Verbeugungen vor GOJIRA („The Burning Methuselah“), hintergründig laufen immer wieder MESHUGGAH-angehauchte Djentriffs, die jedoch sehr natürlich in den Gesamtsound (der ebenfalls fantastisch abgemischt wurde) eingewoben wurden und nicht so krass im Vordergrund ballern, wie es bei den Schweden der Fall ist.

Wie passen denn nun die Beteuerungen der Eigenständigkeit der Band und die zahlreichen Vergleiche mit den Großen der Szene? Nun ja – die Band liegt ihre Wurzeln ganz offen und ehrlich frei. Hier steht man zu seinen Einflüssen, hat diese jedoch dermaßen gekonnt in sein eigenes Ding verwoben, dass am Ende einfach nur ein geniales Album übrig bleibt. Abgefahrene Grooves, spannende Songstrukturen, Abwechslung en Masse, ein virtuoses Drumming mit einer Unmenge an Ghost-Notes und Gefühl. Gleiches gilt für Gesang und Gitarren, die mit ihren wunderschönen und außergewöhnlichen Soli den Punkt unter das Ausrufezeichen setzen. „Timelapse“ ist ein ausgereiftes, fett produziertes, durchdachtes und mit einem arschgeilen Cover versehenes Album.Yep, da geht was in Rom. Eine ganze Menge.

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26.01.2015

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