CYRUS - Coulrophobia

Review

Von CYRCUS heißt es: „Manche Bands haben Eier – CYRCUS haben ein ganzes Huhn“. Solch markige Sprüche lassen erst einmal aufhorchen, zeugen aber auch von der Selbstironie der Band, die spätestens in „From The Heart Of My Bottom“ zum Tragen kommt. Die Gruppe spielt gutklassigen Modern Metal mit Core-Schlagseite und Alternative-Sprengseln. Ergo: gebrüllte Strophe, gesungener Refrain. Klingt gewohnt? Ist es auch. Ist das Ganze gut gemacht? Durchaus. Dennoch begann „Coulrophobia“ mich ab der halben Spielzeit zu langweilen.

Aufgelegt hab‘ ich das Album mit dem einleitenden Promo-Satz im Hinterkopf. Und siehe da: Warum nicht! Der Opener „I Mean Like…Wow…And Stuff“, schallt leicht durchgeknallt aus den Boxen. Das Nachfolgende „Toy Gun In A Knife Fight“ ist mit einem starken Ohrwurmrefrain ausgestattet. Abgesehen vom Eröffnungstitel, der ein bisschen aus dem Rahmen fällt, zeigt die Band ab hier die genaue Schnittmenge aus KILLSWITCH ENGAGE und SONIC SYNDICATE – was bis zum Ende beibehalten wird. „After the Rain“ kommt dann mit Mathias Schlegel von THE SORROW als Feature daher. Der Song ist grundsätzlich solide, allerdings könnte man auch nochmal das vorrangegangene „Toy Gun In A Knife Fight“ abspielen, da man sich dem Gefühl, dasselbe Lied nochmal zu hören, kaum erwehren kann.

Der härtere Einstieg von „Echoes“ lässt erneut aufhorchen, um im Refrain wieder zu klingen wie die Lieder zuvor. Das zieht sich dann, bis auf kleinere Ausnahmen, durch den Rest des Albums und ist das Hauptproblem, welches ich mit  „Coulrophobia“ habe. Einerseits die Gleichförmigkeit und andererseits, ich muss es leider so sagen, die Identitätslosigkeit.

Das Songmaterial, welches wie gesagt seine guten Seiten hat, ist schlicht und einfach recht austauschbar. Bzw. es befindet sich auch viel Füllmaterial auf dem clownbedruckten Rundling. Allumfassend ist es aber wohl doch die offensichtliche Anbiederung an ein großes Publikum und eine kaum vorhandene Eigenständigkeit, die mir übel aufstoßen. Dem Spaß der beteiligten Protagonisten ist das sicher dienlich, nur bleibt die Musik dabei etwas auf der Strecke, denn mit den Möglichkeiten die CYRCUS haben, geht einfach mehr als das leidliche Brüll-Strophe/Clean-Refrain-Prinzip, zwischendrin noch Gangshouts und die übliche Akustik-Ballade („Healing“). All das machen CYRCUS auch gut, wohl aber mit der Intention, ihre Musik live zu präsentieren und mit ihren Fans zu feiern. Ich für meinen Teil habe es jedoch mit der Konserve zu tun und da muss ich einfach sagen, dass es spannendere Sachen gibt als die Musik der vier Jungs vom Niederrhein.

16.03.2014

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