Dekadenz - Falsches Erbe

Review

„Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ poltert Markus etwas arhythmisch in „Rundumschlag“, während Drums und Gitarre hektisch nach vorne preschen. Inhaltlich alles sehr gewagt und etwas forsch formuliert sind alle sechs Stücke auf „Falsches Erbe“, Musik und Ton gehen nicht Hand in Hand und vieles baut auf Phrasen und Standard aus allen verfügbaren Metalbereichen auf. So richtig weiß man gar nicht wo, man seine Kritik wirklich zielführend ansetzen soll. DEKADENZ hinterlassen den Eindruck, sich noch keine klaren Gedanken über ein zumindest loses Konzept gemacht zu haben, denn „Falsches Erbe“ wirkt schlichtweg nicht stimmig. DEKADENZ klagen schön fleißig und laut an, aber eben nur halbgar und liefern keine Lösungsansätze. Zusammenfassend: Sie haben kein Mitleid mit den Bösen (wer genau sind die Bösen und warum?), sind extrem enttäuscht (von wem und wegen was genau?), bereit zu kämpfen (für was und gegen wen genau?) und geben nicht auf!

Bei  „Unbeugsam“ oder „Jüngstes Gericht“ frage ich mich ernsthaft, welche Gedanken dem Sänger beim Schreiben der Texte durch den Kopf irren. Wovon redet der überhaupt? „Falsches Erbe“ durchzieht eine aggressive Grundstimmung, deren Ursprung und Ziel nicht klar ist, da DEKADENZ schlichtweg vergessen haben, die entscheidenden Bausteine zu verarbeiten. Da die Texte deutsch sind, erschließt sich die offensichtliche Simplizität sofort und lenkt im Verlauf von „Falsches Erbe“ auch stark von den eigentlich guten musikalischen Leistungen ab.

„Falsches Erbe“ als Crossover zu bezeichnen wäre nett, von einem neuen, wegweisenden Sound zu sprechen, wäre gelogen. DEKADENZ können – allen voran die Gitarristen Jonas und Daniel – ihre Instrumente spielen und haben auch hörbaren Antrieb und Lust sich auszudrücken und zu musizieren. Komponieren und texten können sie leider noch nicht überzeugend. Die Lieder laufen mit Anlauf gegen die Wand, können sich nicht positiv abheben, bieten keine Widerhaken und geben somit schlichtweg kaum Anlass, sie hören zu wollen.

DEKADENZ zitieren verschiedene Musikstile, indem sie sie unlogisch zusammenfassen und dem ganzen Schlagwörtertitel wie „Menschenfeind“ oder „Rundumschlag“ als vages Thema überstülpen. Ehrliche Lust Musik zu machen + Fähigkeiten an den Instrumenten – Konzept – Texte bzgl. Ausdruck und Inhalt – Gesangliche Leistung = leider nur 3 Punkte. Weiterentwicklung natürlich nicht ausgeschlossen!

20.08.2014

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