The Black Passage - The Nothing Is Now

Review

Oh, geil! Ein neues HEAVEN-SHALL-BURN-Album! Aber Moment … das ist nicht Marcus Bischoff, der da singt. Hat die Band sich einen neuen Sänger gesucht? Nein, nach einem beherzten Blick aufs Cover sieht man: THE BLACK PASSAGE melden sich zurück mit ihrem neuen Album “The Nothing Is Now“. Der anfängliche Verdacht ist jedoch nicht unbegründet.

THE BLACK PASSAGE sind eine junge Band aus Karlsruhe und bezeichnen ihren Stil als “Modern Metal from Southern Germany“. Diese Beschreibung wird der Musik nicht gerecht. Vielmehr spielt der Fünfer einen stimmigen Mix aus Metalcore und Hardcore, vermischt mit Neo-Thrash-Elementen. Das funktioniert sogar erstaunlich gut. Mit einem markanten Scream/Shout leitet Sänger Philipp das Album mit dem ersten und namensgebenden Song “The Nothing Is Now“ ein. Ein bedeutungsschwangeres Riff beginnt und nach etwa einer halben Minute tritt erstmals ein Stilmittel auf, welches häufig auf dem Album vorkommen wird: ein Breakdown. Ein verdammt guter, will ich meinen. Generell ist das ganze Album geprägt von stimmungsvollen Melodien und brutalen Breakdowns und mit dem sechsten Song “Interlude“ ist ein gut gemachtes, melancholisches Instrumental enthalten. An Abwechslung mangelt es hier nicht.

Die Schwäche des Albums ist, dass die Jungs nicht genug Eigenständigkeit mitbringen. An jeder Ecke und Kante hört man Bands wie eben HEAVEN SHALL BURN, NEAERA oder PARKWAY DRIVE heraus und kommt sich vor wie in einem “Metalcore-Best-Of“. Das heißt nicht, dass die Jungs keine gute Musik machen. “The Nothing Is Now“ ist ein stimmiges Album und macht in den ersten Hördurchgängen viel Spaß. Hört man das Album häufiger, vermisst man innovative Ideen und wünscht sich weniger Anlehnungen an die Größen der Szene. Da das neueste Album der Band nach “Against All Conspiracies“ von 2009 und der EP “The Black Passage“ von 2012 erst das zweite “richtige“ Album ist, bin ich zuversichtlich, dass THE BLACK PASSAGE ihren Weg finden werden und vielleicht auf dem nächsten Album ihre Schwächen ausmerzen können.

29.01.2015

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