Circsena - A Dryad Tale

Review

Unglaublich. Ich habe selten eine Band erlebt, welche sich so treu geblieben ist, wie CIRCSENA. Dass das nicht immer gut sein muss, manchmal sogar tierisch in die Hose geht, zeigt die Band mit ihrem neuen Output „A Dryad Tale“. Im Grunde könnte ich hier das Review zur 2013er EP „Circsena“ verlinken und alles wäre gesagt. Ein ebenso kitschiges Coverartwork, die gleiche, unbeholfene Musik – sogar einen weiteren, mehrseitigen „A4-Prospekt auf mattglänzendem Papier in Vollfarbe nebst Fantasy-Artwork, graphischen Ornamenten und kompletter Storyline“ – um die Rezension des Kollegen Mildner zu zitieren – hat man beigelegt. Hätten die Musiker die Zeit, welche sie für dieses Prospekt gebraucht haben, lieber in ihre Musik gesteckt.

Viel hat sich im Hause CIRCSENA nicht getan, abgesehen davon, dass Gründungsmitglied Jens Wallis kurz vor Release von „A Dryad Tale“ das Handtuch geschmissen hat. So ist CIRCSENA nun ein Soloprojekt von Daniel Kirchhoff und immer noch will dieser Folk Metal spielen, welcher sich rund um das Fantasy-Konzept der Dryaden dreht. Aber mal ehrlich: Wie kann man die gleiche Musik, die auf einer ersten EP vorgetragen wurde, welche durchgehend schlechte Kritiken bekommen hat, auf ein weiteres Album pressen? Man könnte das Gefühl bekommen, die Band wollte sich für diese Kritiken an den Redakteuren der Welt rächen und ihnen absichtlich das auftischen, worüber sie sich damals aufgeregt haben.

Aber um sachlich zu bleiben: CIRCSENA spielen auf „A Dryad Tale“ Folk Metal, welcher mit Elementen aus anderen Bereichen (z.B Black Metal und Pop) abgerundet werden soll. Zu diesen Elementen äußere ich mich nicht weiter, da sie genauso schlecht vorgetragen werden, wie auf dem Vorgänger. Ansonsten wird der Hörer mit kitschigem Keyboardgedudel genervt und besonders der schlechte Frauengesang, welcher gelegentlich eingespielt wird, stört mich tierisch. Ähnlich verhält es sich mit dem Gesang von Daniel Kirchhoff. Dieser klingt, als ob er sich bei den Proben zu „A Dryad Tale“ die Stimmbänder geschreddert hätte, die Aufnahmen des Albums jedoch nicht mit einer Genesung verzögern wollte.

Nein, liebe Leute. So geht es nicht. Wer auf Kritiken pfeift und die gleichen Fehler macht, welche ihm von zig verschiedenen Leuten aufgezeigt wurden, der hat keine höhere Wertung verdient. Eins muss ich Kirchhoff dennoch lassen: Sein Gespür für Fantasythematik und deren Aufmachung sind beachtlich. Vielleicht sollte er sich lieber an einem Fantasyroman versuchen, denn die Mühe, welche er in seine Geschichten rund um die Dryaden gesteckt hat, und die Fantasywelt, welche er erschaffen hat, sind toll. Mit der Musik will es nicht recht klappen, doch Kirchhoffs lyrisches Talent und seine Geschichten sind spannend und gut umgesetzt. Darauf kann man aufbauen.

25.03.2015

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