Obscurity - Tenkterra

Review

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Gerade erst eineinhalb Jahre ist es her, dass die die Pagan/Viking Metaller von OBSCURITY ihr letztes Album “Várar” veröffentlichten, das in den Reihen der Genre-Jünger gewaltigen Anklang fand. Und schon jetzt haben die Bergischen Löwen eine neue Scheibe am Start: Das Konzeptalbum “Tenkterra”, zusammengesetzt aus “Tenkterer” und “Terra” (=Land der Tenkterer), erscheint via SMP/Trollzorn und erzählt von der Geschichte des Bergischen Landes zwischen 200 v. Chr. und 800 n. Chr., den Einflüssen der Kelten und Germanen, der Clades Lolliana, einer Schlacht zwischen germanischen Stämmen und Römern sowie der späteren Christianisierung, die im Kampf zwischen Franken und Sachsen gipfelte.

Musikalisch hat sich im Hause OBSCURITY seit “Várar” nicht viel getan, noch immer kredenzt der Fünfer eine Mischung aus Pagan und Viking Metal, erweitert um zahlreiche Elemente aus Black und Death Metal. Doch scheinen eben diese auf “Tenkterra” stärker in den Vordergrund gerückt zu sein, denn am Härtegrad haben die Bergischen Löwen ein wenig geschraubt, leider zu Lasten der Epik und Eingängigkeit, bei der OBSCURITY auf “Várar” das optimale Maß gefunden hatten. Damit sind wir auch schon beim ersten Manko der Scheibe: Es wird viel und schnell geprügelt, die Melodieführung rückt dafür etwas zu sehr aus dem Fokus heraus. Natürlich finden sich auf “Tenkterra” eine Menge Riffs und Parts, die sich nach einigen Durchläufen im Ohr verankern können, im Vergleich zu den Tracks auf “Várar” allerdings, die sich alle sofort in die Gehörgänge gebohrt haben, müssen sich die “Tenkterra”-Kompositionen leider hinten anstellen. Ein weiteres Manko resultiert unmittelbar daraus, denn genau an Stellen, an denen OBSCURITY in Sachen Eingängigkeit verlorenes Land zurück gewinnen wollen, leidet die Detailarbeit und Ausgefeiltheit der Songs, so müssen einige Titel mit extrem simpler Instrumentalarbeit auskommen, die lediglich ab und an von geschickten Soli oder interessanten Zwischenparts unterbrochen wird. Dies könnte aber auch daran liegen, dass sich OBSCURITY einfach zu wenig Zeit für ihr neues Album genommen haben, viele Nummern hätten mit einigen wenigen Handgriffen nochmal ordentlich aufgewertet werden können.

Doch natürlich hat “Tenkterra” auch viel lobenswertes zu bieten, womit sich OBSCURITY trotz der Schwächen im Songwriting ohne weiteres aus dem Sumpf der vielen gesichtslosen Kapellen dieses Genres erheben können. So fährt zum einen der inbrünstige, abwechslungsreiche Gesang eine ordentliche Ladung Pluspunkte ein. Fronter Agalaz zeigt sich auf “Tenkterra” besonders vielseitig, seine attackierenden Screams und Growls fügen sich optimal in die Musik ein, hier gibt es also wirklich gar nichts zu meckern. Und auch die wechselnde Stimmung in den verschiedenen Stücken verdient Würdigung, denn so können OBSCURITY das ein oder andere Mal einfach über die etwas mangelnde Inspiration im Riffing hinweg täuschen. So geben sich finstere, mystische Tracks wie “Keltilwald”, epische Hymnen, z.B. “Keldagau” und “Raubzug Der Sugambrer”, aggressive Schlachtensoundtracks wie “Tenkterer” und Mitgröl-Kracher, so “Blut Für Blut” oder “V Legion”, die Klinke in die Hand, was für ein gutes Maß an Abwechslung sorgt.

Insgesamt haben OBSCURITY also einmal mehr ein gutes Album am Start, mit dem sie ihre Position in der deutschen Pagan/Viking-Szene weiter bekräftigen können. Leider hatte der Vorgänger “Várar” noch einiges mehr auf dem Kasten, “Tenkterra” ist aber – und das muss ich im Zuge der geäußerten Kritik betonen – immer noch weit besser als das meiste, was in den letzten Jahren das Licht der Welt der heidnischen Klänge erblickt hat.

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27.10.2010

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