Gentle Giant - The Power And The Glory

Review

Nachdem er bereits diverse Prog-Klassiker einer Grunderneuerung unterzogen hat, ist jetzt mit „The Power And The Glory“ aus dem Jahr 1974 das sechste Album der britischen Prog-Rocker GENTLE GIANT an der Reihe: Das Album wurde von Steven Wilson neu abgemischt und erscheint mit zwei Bonustracks versehen (die bereits von der 35th Anniversary Edition bekannten „The Power And The Glory“ und ein instrumentaler Outtake von „Aspirations“) und im schicken Digipack mit ausführlichen Linernotes, aber freilich nicht mit den aufwendigen Cutouts an der Oberseite des Covers (diese sind hier nur schwarz aufgedruckt).

„The Power And The Glory“ ist wahlweise ein anstrengendes Stück Musik oder ein Klassiker des Prog Rock – da GENTLE GIANT bis auf wenige ungelungene Ausflüge diesem Genre stets verbunden blieben, ist es also genau der Stoff, für den Fans die Band liebten und lieben. Das britische Quintett treibt in den acht regulären Stücken die Konstruktion und Dekonstruktion von Riffs auf die Spitze:  Stellvertretend dafür mag der Opener „Proclamation“ stehen, bei dem der Hörer Zeuge wird, wie der Hauptpart nach und nach aus verschiedenen Instrumenten und Tönen zusammengefügt wird. Das löst im ersten Moment ein akustisches Flirren aus, ist natürlich auch sehr verkopft, aber im Kopf des Zuhörers fügt sich alles nach einer Weile zu einem eingängigen Ganzen.

Dieses Rezept deklinieren GENTLE GIANT in verschiedenen Stufen durch: Von sanft („Aspirations“) über aggressiv („Cogs In Cogs“) bis hin zu merkwürdig („So Sincere“ mit seinen dissonanten Riffs aus Saxophon, Bass, E-Klavier und E-Gitarre sowie den seltsamen Gesangslinien). Tatsächlich bietet „The Power And The Glory“ über das Progressive hinaus einiges an Unterhaltung – nicht zuletzt durch das Textkonzept über Macht und Korruption. Aber wenn ihr Anliegen einst war, „die Grenzen populärer Musik zu erneuern, auch auf die Gefahr hin, unpopulär zu sein“, so haben sie ihr Ziel durchaus erreicht, zumindest indirekt. Es gibt doch zahlreiche Bands, die gerade in den auf „The Power And The Glory“ zelebrierten Stilelementen von GENTLE GIANT beeinflusst wurden. Hier jedoch findet man die reine Lehre, kompromisslos und unkommerziell. Deshalb ein Klassiker!

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14.07.2014

- Dreaming in Red -

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