413 - Path To Hocma

Review

Hinter dem etwas seltsamen Bandnamen 413 verbirgt sich ein Baske namens David Pisabarro. Als Bassist auf autodidaktischer Basis hat er offenbar bereits hier und da etwas Band-Erfahrung gesammelt, 413 scheint aber sein „Baby“ zu sein, auch wenn einige Gastmusiker mit von der Partie sind – im Wesentlichen erhält David stimmliche Unterstützung von Urko Eizmendi (KRILIN), Joseba Riuz (DAZEIN) und Rubén González (COHEN).

Was mich gleich ein wenig verwirrt, ist, dass in den Informationen zu 413 wirklich nur die drei genannten Vokalisten als Gäste genannt werden (und kein Gitarrist oder Schlagzeuger) – das wird aber sofort aufgeklärt: Das Album wurde angeblich ohne Verstärker, ohne Gitarren, gar ohne Studio aufgenommen, nur mit dem Bass und schöpferischem Willen. Hm, interessant… ich fragte mich also noch vor dem Einlegen von „Path To Hocma“, ob dieser vermeintlich minimalistische Ansatz gutgehen kann.

Doch ich werde sofort enttäuscht – nicht in dem Sinne, dass der Ansatz danebengehen würde, sondern von den offensichtlichen Falschaussgen. Der erste Song “The Town” geht gleich in die Vollen, mir (unerwartet organischem) Schlagzeug, verzerrten Gitarren, E-Bass… Was soll das denn? Na klar, das alles gehört ja irgendwie zum Standard-Instrumentarium für Metal, aber warum muss man dann in der Band-Info solchen Mist erzählen? Das nachfolgende „The Desert Of The Real“ passt dann schon etwas besser, ist geradezu minimalistisch und klingt tatsächlich irgendwie nach „Lucky Luke“-Soundtrack. So geht es denn auch weiter: „Path To Hocma“ besteht aus einer bunten Mischung metallischer und eher akustisch-minimalistischer Songs (es taucht sogar ein Klavier auf), wobei die Metal-Anteil deutlich sperriger und zum Teil sehr unkoordiniert wirken. Die stimmlichen Beiträge sind ebenfalls sehr abwechslungsreich, neben Sprechen, Flüstern und klarem Gesang gibt es auch Metalcore-taugliche Screams.

Grundsätzlich sorgt Herr Pisabarro also für ein kurzweiliges Musik-Erlebnis, das man nicht alle Tage hört. Dennoch kann mich „Path To Hocma“ nicht über die vollen 53 Minuten begeistern, dazu ist das Material einfach zu wenig zwingend, zu unspektakulär. Wie ich es aber bei derartigen Alben mache (ich verweise mal vorsichtig auf mein DEMENTIA AD VITAM-Review), sehe ich das Problem eher bei mir, eher darin, dass ich keinen richtigen Zugang finde. Daher würde ich jedem, der etwas mit experimenteller Musik im Bereich Postrock/“Postfolk“ (den Begriff habe ich im Promo-Material das erste Mal gelesen, aber irgendwie passt er) anfangen kann, die oben angegebene Homepage zu besuchen und sich “Path To Hocma” für lau (bzw. für eine Spende via PayPal) herunterzuladen.

19.11.2010

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