Absolace - Fractals

Review

Mit Musik aus dem Prog Rock/-Metal-Bereich ist es bekanntlich immer so eine Sache: technisches Können allein reicht zumeist nicht aus, um wirklich gute Alben zu erschaffen, sondern es braucht auch ein Talent für Songwriting, ein Gespür für Melodienfindung uvm., wie es Großmeister wie z.B. TOOL oder PORCUPINE TREE beweisen. Mit diesen beiden können sich ABSOLACE aus Dubai zwar nicht messen, nichtsdestotrotz ist ihr Zweitwerk „Fractals“ durchaus gelungen.

„Fractals“ beginnt mit dem Opener „Sirens“, in dem sich wuchtigere und fragilere Gitarrenparts abwechseln, ergänzt von überzeugendem, jeweils passend nuanciertem Cleargesang. Der Song weist, wie die meisten des Albums, eine zwar proggige, aber dennoch nicht zu verkomplizierte Struktur auf, sodass es durchaus auch ein paar schnell ins Ohr gehende Parts gibt. „The Rise“ startet elektronisch angehaucht und ruhig, um sich dann von einer proggigeren und gegen Ende auch wieder von einer kraftvoll-rockigeren Seite zu zeigen; generell ist das Stück (repräsentativ für das Album) abwechslungsreich, wirkt aber dennoch nicht zerfahren, die Übergänge zwischen den filigranen, ‚introvertierteren‘ Passagen und den härteren, stärker metal-orientierten Momenten sind fließend gestaltet.

Die variable Gitarrenarbeit, die zumeist interessanten und stringenten Songstrukturen, den gelungenen Vocals, und die teils eingesetzten, düster-atmosphärischen elektronischen Elemente (sehr gelungen z.B. in „Wade 2.0“) ergeben Songs, die zwar schon beim ersten Hören ganz gut klingen, sich allerdings nach mehrmaligem Durchlauf erst richtig entfalten. Als Referenzbands wären übrigens neben den in der Einleitung genannten z.T. auch noch KARNIVOOL oder A PERFECT CIRCLE passend. Besonders „Shape And Form“ erinnert mich persönlich mit seiner packenden Melodie, dem gefühlvollen Gesang und der Kombination aus melancholischen Akustikgitarren mit ‚heavy‘ Riffs an etwas härtere PORCUPINE TREE, ohne wie eine Kopie anzumuten.

„Fractals“ ist eine schöne, homogene aber dennoch facettenreiche Veröffentlichung in der Schnittmenge zwischen Progressive Rock, -Metal und (ein wenig) Alternative Rock, die mit einigen wirklich guten Songs aufwarten kann. Ein paar Stücke allerdings vermögen das hohe Niveau nicht ganz zu halten, worauf meine obige Aussage, ABSOLACE könnten sich nicht mit den ganz Großen des Genres messen, beruht. Was Freunde progressiver, nicht zu technikbetonter, Musik mit Metal-Einflüssen allerdings nicht abhalten soll, „Fractals“ mal anzutesten.

17.06.2012

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