Acid Witch - Evil Sound Screamers

Review

„Evil Sound Screamers“ erscheint in diversen physischen Formaten auf Hell’s Headbangers zwar erst Anfang 2018, dem Grundsatz, ihre Full-Length-Alben immer im Oktober zu veröffentlichen, bleiben ACID WITCH aber auch dieses Mal treu: seit dem 31. Oktober (wann sonst) ist das dritte Album der Halloween-Freaks bereits auf ihrer Bandcamp-Seite verfüg- und vorbestellbar. In den mittlerweile sieben Jahren seit „Stoned“ gaben sich die Psychedelic-Doomster in Punkto Neuveröffentlichungen bis auf zwei EPs sehr zurückhaltend,…

…buttern auf „Evil Sound Screamers“ dafür aber umso mehr drauf. Als sollte die ausgedehnte Wartezeit überkompensiert werden, reizen ACID WITCH ihr Faible für die US-amerikanische Ästhetik des Samhain-Fests weiter aus als je zuvor. Mit allerlei Vintage-Sound-Samples aus Kinderserien und Werbejingles, Hexengelächter, narrativen Spoken-Word-Einspielern und den natürlich über allem wabernden Synths im Stile klassischer Horrorfilm-Scores wird immenser Wert auf eine passende Atmosphäre gelegt, die jedoch mangels dem knorrigem Sound der Vorgänger und dem Fokus auf eine fast schon familienfreundliche Karikatur eines Candyshop-Soundtracks weitaus ungefährlicher als auf „Witchtanic Hellucinations“ und „Stoned“ daherkommt. Selbst auf ihrer ganzen Länge waren diese nicht so überkandidelt wie die dreieinhalb Minuten des Openers „Mr. Beistle“, in denen der gesamte pop-kulturelle Halloween-Kanon rezitiert wird, dass die klanggewordene Ikonographie in einem Wirbel aus Neon und Zucker vor dem geistigen Auge förmlich explodiert.

So dermaßen ins Kitschige verzerrt können sich das erwähnte „Mr. Beistle“ sowie die folgenden „I Hate Halloween“ und mit Abstrichen „Cheap Gore“ zwar noch auf catchy Riffs und verfänglichen Melodien ausruhen. Darüber hinaus aber vergessen ACID WITCH leider das Songwriting und geben in der zweiten Albumhälfte dem überzuckerten Gruselspaß den Vorzug, ohne dass etwas von den Songs hängenbleibt. Nicht nur war bei ACID WITCH früher weniger Lametta: abzüglich Intro sowie den Interludien „Enter At Your Own Risk“ und „Nightmares In A Damaged Brain“ stellt „Evil Sound Screamers“ zudem das bislang kürzeste Studioalbum dar (satte zwölf Minuten kürzer als „Witchtanic Halluciantions“ und immerhin noch acht weniger als „Stoned“). Eine EP hätte es in diesem Fall auch getan.

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19.11.2017

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1 Kommentar zu Acid Witch - Evil Sound Screamers

  1. Bluttaufe sagt:

    Leider hat man den imposanten, knorrigen Klang der Gitarren ad acta gelegt. Ist von der Basis her aber immer noch dasselbe Gebräu…nur eben etwas auf brav getrimmt.
    Wenn man dem Album den ganzen Kitsch wie Samples usw. abzieht, dürfte die Spielzeit vernichtend gering sein. Aber dennoch geht der rote Faden nie verloren. Auch wenn es mir hier und da zuviel des Zuckerguss ist.
    Auch wenn die beiden Vorgänger um einiges cooler waren, so geht Evil Sound Screamers“ dennoch in Ordnung.

    7/10