All That Remains - The Order Of Things

Review

Wenn man mitbekommt wie sehr Phil Labonte gerade mit seinen provokanten und durchaus streitbaren libertären Ansichten hausieren geht, dann könnte man glatt meinen, der Mann habe ein Album zu promoten. Erst kramt er für das Revolver Magazine sein eigenes Zitat aus dem Jahre 2005 hervor und macht klar, warum er das Wort „faggot“ auch weiterhin für salonfähig hält und es ohne jeden homophoben Hintergrund zu verwenden gedenkt, dann erzählt er bei MSNCB, wieso man sich als indirekter Unfallbeteiligter weigert, seine Papiere zu zeigen (sinngemäß: „Weil man das Recht dazu hat.“).

Glücklicherweise haben am zu promotenden Album ja aber noch vier weitere Musiker mitgewirkt. Zusammen hört der Metalcore-Fünfer auf den alles andere als unbekannten Namen ALL THAT REMAINS. Im Folgenden soll es nun auch folgerichtig nur um das neue Album der Band mit dem Titel „The Order Of Things“ gehen. Das Einzelpersonalien-Gehate überlassen wir anderen.

Die bereits vorab hörbare, sehr durchwachsene Single „This Probably Won’t End Well“ eröffnet das Album. Die dem Songtitel innewohnende Drohung wird dann aber vom folgenden „No Knock“ erst einmal relativiert. Der Song ist wesentlich härter und kommt gänzlich ohne Labontes Clean-Vocals aus. Der Presseinfo entnehmen wir zudem, dass es sich hierbei um den ersten ALL-THAT-REMAINS-Song überhaupt handelt, in dem das F-Wort fällt. Und dann gleich zweimal.

„Divide“ und „The Greatest Generation“ sind klassische ATR-Songs der neueren Generation und hätten vermutlich auch auf „Overcome“ oder eine der folgenden Platten gepasst. Auffällig sind die vermehrt eingesetzten Backing-Vocals von Basserin Jeanne Sagan, die dem Material eine etwas poppigere Note geben. „For You“ liefert den ersten wirklichen Tiefpunkt und vermutlich die nächste Single. Belanglose Powerballade mit emotionalem Gesang und Lyrics. Check. „A Reason For Me To Fight“ und „Victory Lap“ ziehen das Tempo fast schuldbewusst wieder an, Letzterer klingt aber vor allem im Chorus wieder scheußlich nach Reißbrett.

Kurz blickt man noch auf, wenn sich die bereits angesprochene Frau Sagan in „Pernicious“ und „Bite My Tongue“ tatsächlich über den reinen Hintergrundgesang hinauswagt und richtig singt, ja schreit. Sehr schnell sorgt „Fiat Empire“ aber wieder für gepflegte Langeweile. Sicher ist das alles auch ohne Adam D. wieder perfekt und angemessen druckvoll produziert und wenn man mit 08/15-Metalcore für Einsteiger und Highway-Rocker in Amerika noch immer gut Geld scheffeln kann, dann haben ALL THAT REMAINS jedes Recht dazu. Unterm Strich ist aber auch „The Order Of Things“ ein kalkuliert klingendes Machwerk, das die Stagnation der Vorgänger weiterführt und immer mit einem Auge auf die nächste Rock-Radiostation zu schielen scheint.

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21.02.2015

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