Amaseffer - Slaves For Life

Review

Metal aus dem Nahen Osten genießt nach wie vor Seltenheitswert. Dabei verspricht der kulturelle Background eine Menge spannender und unverbrauchter musikalischer Ansätze. Folgerichtig dürften auch AMASEFFER für alle diejenigen interessant sein, die auch musikalisch nach exotischem und aufregendem Neuland Ausschau halten. In zehn größtenteils überlangen Kompositionen erzählen die drei Israelis Hanan Avramovich (Gitarre), Yuval Kramer (Gitarre) und Erez Yohanan (Drums, Erzählstimme) die alttestamentarische Geschichte vom Auszug der Israeliten aus Ägypten. Für die einen also ein starkes Glaubenszeugnis, für die anderen nur eine weitere epische Fantasy-Geschichte aus der Feder einer Metal-Band.

Musikalisch geht das Trio im eigentlichen Wortsinne progressiv vor und sprengt dabei die Genre-Grenzen. Von ausufernden Frickel-Passagen über orientalische Weltmusik-Anleihen und Klassik-Elementen bis hin zu rockigen Gitarrenläufen entsteht hier ein Gesamtwerk, das so nahe an einen großen Hollywood-Soundtrack heranreicht, wie es die Werke von RHAPSODY (OF FIRE) gerne schaffen würden.
Als Sänger konnte das Trio keinen geringeren als Mats Leven (ex-MALMSTEEN, ex-THERION) gewinnen, der wieder einmal eine rundum brilliante Leistung abliefert. Darüber hinaus stammen die orientalischen Gesänge von Kobi Farhi, dem Frontmann von ORPHANED LAND, der wohl bekanntesten israelischen Metalband überhaupt. Das Stück „Midian“ wird zudem durch einige Growls von Angela Gossow (ARCH ENEMY) aufgewertet.

Auch ohne derartiges Namedropping dürfte „Slaves For Life“ jedoch Gehör finden. Die Kompositionen sind spannend und bringen dem aufmerksamen Zuhörer die zugrundeliegende Geschichte im ganz großen Gefühlskino nahe. Die orientalischen Elemente verleihen dem Album den nötigen Pepp, wenngleich sich die grundlegenden Songstrukturen und tragenden Melodien nicht allzu weit von der Vorgehensweise westlicher Prog-Bands entfernen. Fans von SYMPHONY X oder KAMELOT dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.
An manchen Stellen hätte man die Songs noch leicht straffen können, auch die richtigen Ohrwurm-Melodien werden nicht deutlich genug herausgearbeitet, um sich richtig im Ohr des Zuhörers festzusetzen. Dafür klingen AMASEFFER frisch und unverbraucht und verlieren sich nicht in Klischees. Alles in allem ist „Slaves For Life“ also ein Album geworden, das eure Aufmerksamkeit verdient hat.

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04.06.2008

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