Anneke van Giersbergen - Everything Is Changing

Review

Galerie mit 18 Bildern: Anneke Van Giersbergen - Tour 2023 in Berlin

Ihre ersten Gehversuche, nachdem sie THE GATHERING verlassen hatte, sammelte Anneke van Giersbergen mit AGUA DE ANNIQUE, und scheiterte damit an ihrem eigenen Anspruch. Ein Name, den sich niemand merken konnte, und Songs, die keine Akzente setzten, ließen kein gutes Haar an diesem Projekt. Daher verwundert es auch wenig, dass das zweite Album der Band mit dem einfallslosen Titel „In Your Room“ kaum oder gar keine Beachtung mehr erhielt und schlichtweg in der Masse an Veröffentlichungen unterging. Was also lag näher, als mit dem eigenen Namen hausieren zu gehen? Drei Jahre nach dem letzten Album von AGUA DE ANNIQUE ist die holländische Sängerin also ab sofort wieder mit ihrem guten Namen unterwegs, als ANNEKE VAN GIERSBERGEN.

„Everything Is Changing“ ist nicht nur ein Titel, der für Anneke selbst steht, sondern für ihre Musik und auch die Welt selbst, die ihr immer wieder Inspirationen schenkt. Und ich gebe zu, so sehr ich AGUA DE ANNIQUE mit Missachtung bedacht hatte, so sehr hat mich diese Frau nun wieder in ihren (musikalischen) Bann gezogen, denn im Vordergrund stehen diesmal wirklich frische Melodien, die unheimlich eingängig sind und vielleicht gerade deshalb einige Leute vor den Kopf stoßen werden, aufgeschlosseneren Gemütern jedoch ein van-Giersbergen-Feuerwerk der Extraklasse präsentieren.

Da ist zunächst der rührende Opener, den Frau van Giersbergen vorab als Video veröffentlicht hat – splitternackt eingesungen -, der unter Beweis stellt, dass Anneke wieder zurück und einfach nur sie selbst ist, ohne zuviel von allem aufgetragen zu haben. „Alive Again“ ist ein wunderschöner Song, der zu verstehen gibt, diese Frau lebt, und sie liebt was sie macht. Diese positive Einstellung, dieser Drang nach Leben, ist ebenfalls im folgenden Song („You Want To Be Free“) dominierend und zieht sich wie ein roter Faden durch das Album. Auch die zweite Videoauskopplung, „Take Me Home“, ist ein guter Kandidat dieser lebensbejahenden Euphorie, wenngleich sich an diesem Song die Geister scheiden – zum einen wagt Frau van Giersbergen mit diesem Track den eindeutigen Schritt in den Bereich des Mainstreams, zum anderen aber weiss die Sängerin mit ihre Stimme zu überzeugen und darf für ihren Mut auch bewundert werden.

Ob rockig (z.B. „I Wake Up“), wohlig warm und auch ein wenig melancholisch (z.B. „Everything Is Changing“, „Stay“), kraftvoll und engelsgleich (z.B. „Circles“) oder hymnisch (z.B. „Hope, Pray, Dance, Play“), Anneke schafft es immer wieder mit ihrem Gesang emotional zu berühren und Gänsehautmomente zu erzeugen, wie in den besten Momenten gemeinsam mit THE GATHERING.

„Everything Is Changing“ ist ein Album, das durchaus seine cheesigen Momente hat, diese aber durch die wunderbaren und abwechslungsreichen Songs und dem außergewöhnlichen Gesang relativiert werden. „Everything Is Changing“ ist somit ein Album, das nicht nur allen Bewunderern der Dame ans Herz gelegt sei, sondern auch Freunden der letzen Alben von THE GATHERING und all jenen, die keine Scheu haben zuzugeben AVRIL LAVIGNE zu hören oder für sich generell keine musikalischen Einschränkungen zulassen.

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23.03.2012

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4 Kommentare zu Anneke van Giersbergen - Everything Is Changing

  1. Hans-Hubert sagt:

    Gute Güte, macht sie nu einen auf Vamp?

  2. Matthias sagt:

    Schon etwas länger. Sie möchte halt auch ein Stück vom Kuchen abhaben. Mal sehen wann das Duett mit Christina Aguilera oder Konsorten kommt… rein optisch passts ja mittlerweile perfekt 😉

  3. Buck Ovenspray sagt:

    KLasse Album, besser als „In your room“, und zum (oft gescholtenem) „Pop-Appeal“: Solange Songs gut sind, darfs auch ruhig Pop sein, diverse Vergleiche mit Christina Aguilera empfinde ich als sehr unverschämt! Annie rules (wieder)!

  4. Bastian sagt:

    Wirklich angenehme Überraschung, dieser ‚change‘ auf dem Album. Mit Agua de Annique bin ich leider nie wirklich warm geworden, zu mehr als „ganz nett“ reichte es bei mir persönlich nicht. Die Zusammenarbeit mit HevyDevy scheint jedoch etwas bei der Niederländerin ins Rollen gebracht zu haben. Frischer denn je, vor Energie sprühend präsentiert sie sich hier, und das nahezu ohne einen schwachen Moment.

    8/10