Apocalyptica - 7th Symphony

Review

Galerie mit 38 Bildern: Apocalyptica - The Epic Apocalypse Tour 2023 in Berlin

Als neues Ziel haben APOCALYPTICA ganz klar den US-Markt im Visier. Das ist auf „7th Symphony“ unüberhörbar und wird insbesondere durch die Auswahl an Gastsängern – Gavin Rossdale (BUSH), Brent Smith (SHINEDOWN), Lacey Mosley (FLYLEAF) und Joseph Duplantier (GOJIRA) – unterstrichen. Und da es für Erfolge auf dem amerikanischen Markt besser etwas kommerzieller zur Sache gehen sollte, bekommt man leider den Eindruck, dass die Finnen bei etwa der Hälfte der Stücke insbesondere im Hinblick auf das Songwriting mit angezogener Handbremse zu Werke gehen.
Mit klassischen Strophe-Refrain-Schemata und einem gitarrenähnlichen Cello-Spiel sind „End Of Me“ (mit Gavin Rossdale), „Not Strong Enough“ (mit Brent Smith), „Broken Pieces“ (mit Lacey Mosley) und die ruhige Instrumentalballade „Beautiful“ zwar beileibe keine schlechten Stücke, man vermisst jedoch ein wenig von der grandiosen Virtuosität, die typische APOCALYPTICA-Titel zu wesentlich mehr macht als nur auf Cellos dargebotenen Metal-Songs.

Das mag nun im ersten Moment negativ klingen, ist aber im Grunde Gejammer auf hohem Niveau. Denn eine Menge Spaß machen die genannten Stücke dennoch und durch ihre leichtere Zugänglichkeit bieten sie darüber hinaus eine ideale Einstiegsmöglichkeit für das Erschließen neuer Hörerschichten beiderseits des großen Teiches. Und außerdem werden die übrigen sechs Stücke den extrem hohen Erwartungen, mit denen ich APOCALYPTICA-Alben mittlerweile begegne voll und ganz gerecht.
Da wären der variable Opener „At The Gates Of Manala“, in dem die verschiedenen Facetten des Bandsounds dem Zuhörer gleich zu Beginn in einer Art Schnelldurchlauf präsentiert werden. Nach diesem Stück weiß auch der unbedarfte Neuling, was bei den vier Finnen Sache ist. Bei „2010“ arbeitet man wieder einmal mit SLAYER-Drummer Dave Lombardo zusammen und präsentiert dabei ein extrem hartes und fast ein wenig zu plakativ-brutales High-Speed-Inferno. Die Kluft zur sich anschließenden und bereits erwähnten Ballade („Beautiful“) könnte nicht größer sein.

„On The Rooftop With Quasimodo“ und „Sacra“ geht ein wenig die epische Breite ab, die insbesondere den Titeltrack „Worlds Collide“ des Vorgängerwerkes oder den All-Time-Klassiker „Hope“ auszeichnet. Und dennoch präsentieren APOCALYPTICA hier wieder einmal eine völlig andere Herangehensweise an harte Rocksounds, als es eine Gitarrenband jemals könnte. Dies macht die Cello-Rocker nach wie vor extrem wichtig und geht weit über das hinaus, was zu den Metallica-Cover-Zeiten ihrer Anfangsphase noch ein exotisches Spaßprojekt zu sein schien.
Die beiden absoluten Highlights stehen auf „7th Symphony“ weit hinten. Da wären zum einen das von großartigen Stimmungswechseln geprägte „Rage Of Poseidon“, zum anderen das von Joseph Duplantier extra-eindringlich interpretierte „Bring Them To Light“, das so weit von massenkompatibler Poppigkeit entfernt ist, dass man es auch als harmonischen Ausgleich für die eingangs erwähnte Amerikanisierung APOCALYPTICAs sehen kann. Insgesamt ist das neue Album eine Spur schwächer ausgefallen als das Vorgängeralbum „Worlds Collide“, wer dieses jedoch mochte, kann auch bei „7th Symphony“ bedenkenlos zuschlagen.

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26.08.2010

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