Araxas - Suicide Of My Mind

Review

Ich muss sagen, die Informationen zu ARAXAS haben mich nicht gerade dazu getrieben, vor Freude diese Rezension zu schreiben, Luftsprünge zu machen. Bei all dem musikalischem Schund, der einem Tag für Tag begegnet, ist ein Fünfzehnjähriger, der innerhalb von etwas über einem Monat seinen Stil von epischem Melodic Black Metal hin zu depressivem Black Metal wechselt und darüber hinaus in diesem Zeitraum auch noch drei Demos fabriziert, schon sehr beunruhigend.

Die große Überraschung allerdings ist, dass dem guten Leonhard sein neuer Stil deutlich besser zu Gesicht steht, als das mit Synthesizern überladene erste Demo, welches für den Anfang ja gar nicht so schlecht war. Grausam ist also das dargebotene in keinem Fall. Zu einem richtig gut oder gar fesselnd reicht aber auch „Suicide Of My Mind“ nicht. Dazu sind die Songs zu einfach, bieten zu wenig Spannendes und sind, auch wenn sich durchaus bessere Momente finden lassen, einfach zu lahm. Die Gitarren beispielsweise, die auf der „Dunkelheit“-Demo noch mehr hintergründige Staffage waren, gewinnen auf diesem Werk deutlich mehr Raum und entfalten sich in den monotonen Riffs hin und wieder zu wirklich ansprechender Tristesse. Auch die stets vorhandenen hohen Schreie Leonhards passen natürlich ins Bild. Ebenso wenig ausgereift wie der Rest des Materials, zeigen diese dennoch sein Talent für gelungene Momente, die mit etwas Zeit sogar zu wirklicher Atmosphäre heranwachsen könnten. Im Vergleich zu den unzähligen ähnlich gelagerten Bands schafft er es mit ARAXAS sogar halbwegs ins Mittelfeld, wenn ich an die Massen der mehr als langweiligen oder schlechten Bands denke, die einem Minimum an wirklich aufregenden oder gar verstörenden „Künstlern“ gegenüberstehen.

Logisch ist allerdings, dass ein Monat nicht wirklich ausreicht, und so plätschern die vier Songs, welche nach dem völlig öden und daher überflüssigen Intro folgen, ziemlich langatmig vor sich hin. Lediglich die ab und an doch noch vorhandenen Synthesizer und die stellenweise wirklich gelungene Gitarrenarbeit (die für ein bisschen Melancholie sorgen) reizen zu einem aufmerksamen Lauschen. Es ist Leonhard ans Herz zu legen, diesen Stil weiter zu verfolgen, denn er hat ziemlich großes Potenzial, das er hier auch mehr nutzt als noch auf „Dunkelheit“. Auch wenn sein Myspace-Bild mit Children Of Bodom-Shirt den ein oder anderen sicher abschrecken mag, traue ich ihm in Zukunft zu, mit ARAXAS doch eventuell etwas mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, als das zum jetzigen Zeitpunkt der Fall ist – dafür ist aber dringend mehr Zeit als gerade mal ein Monat nötig.

05.09.2009

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