Archgoat - The Light-Devouring Darkness

Review

Galerie mit 24 Bildern: Archgoat - De Mortem Et Diabolum 2022 in Berlin

Die Musik ARCHGOATs an dieser Stelle nun genau zu analysieren, wäre so spannend wie die Geruchsbeschreibung von Opas getragenen Socken. Bei den Finnen geht es nicht darum, virtuose Riffs herbeizuzaubern, progressive Songstrukturen zu verwenden oder generell bahnbrechende Musik zu spielen. ARCHGOAT entsagen sich jeglicher Trends und verweigerm sich mit Vehemenz einem der Zeit entsprechenden Erscheinungsbild. Ihre Tugend orientiert sich weiterhin am Old School Death Metal – pur und unverfälscht. Das sorgt dafür, dass sie bei den Verfechtern eben jenes Genres früher Jahre ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen, aber auch für rigoroses Kopfschütteln bei denjenigen sorgen, für die Musik in erster Linie eine melodische Kunstform bleibt. An dieser Stelle eine freundliche Aufforderung an die anspruchsvollen Hörer, weiterzuklicken und eine Rezension zu einem etwas passenderen Werk auszuwählen.

Drei Jahre nach der ersten Langrille „Whore Of Bethlehem“ bleibt man auch mit „The Light-Devouring Darkness“ konstant eine Band, die von Weiterentwicklung und sprudelnder Kreativität wenig hören will. Es werden gnadeslos profane Songs mit primitiven Riffs und kaum wahrnehmbar polterndem Bass dahergerotzt, die neben dem charakteristischen Merkmal von Lord Angelslayers würgendem Röcheln, wenig Platz für Abwechslung bietet. Song für Song driftet man im dumpfen Midtempo und schlägt dann mit plötzlichen Ausbrüchen in die schnellere Gangart ein. Im Vergleich zu „Whore Of Bethlehem“ fällt allerdings auf, dass sie rockiger („Worms Born Of Martyrdom“) und noch eingängiger (siehe Titeltrack) ans Werk gehen. Diese Unterschiede zu dem Vorgänger sind jedoch so gering, dass sie einem ungeübten ARCHGOAT-Hörer kaum auffallen werden. Das Endprodukt bei ARCHGOAT bleibt stets dasselbe. Kurz, prägnant und authentisch. Böse Zungen könnten nun behaupten: „Hat man ein Album, hat man alle.“ Was macht dann diese Band für viele so interessant, obwohl es musikalisch jedem ernstzunehmendem Künstler spotten würde?

Trotz perfektionierter Monotonie und Anspruchslosigkeit schaffen es ARCHGOAT mit wenig Mitteln maximale Dichte und schwarze Atmosphäre herbeizuführen, dem die Präsenz des Gehörnten selbst innewohnt und nicht selten die Vorstellung des Höllenschlunds vertont. Gerade durch die spartanischen Arrangements wirkt es, als ob man „The Light-Devouring Darkness“ mehrere Kilometer unter der Erde aufgenommen hat. Unbeirrt und intensiv holen ARCHGOAT das Verstörendste aus den Instrumenten heraus. Dass Musik auch ohne viel Pomp und aufpolierte Produktion glänzen kann, beweisen ARCHGOAT mit ihrer eigenen Form der Einzigartigkeit. Manchmal muss es auch einfach stumpf sein, um zu gefallen. Kaum zu überbietendes Underground-Feeling. Dennoch reicht es nicht ganz für eine hohe Punktzahl. Da geht noch mehr – auch bei ARCHGOAT, wie wir bei der m. E. nach besser ausgefallenen „Whore Of Bethlehem“ sehen konnten. Für Anhänger von BLASPHEMY und BLACK WITCHERY führt dennoch kaum ein Weg an „The Light-Devouring Darkness“ vorbei – schon alleine wegen dem obligatorischen Chris Moyen-Cover.

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17.04.2009
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