Art Of Anarchy - The Madness

Review

An dieser Stelle mache ich jetzt ausdrücklich keinen Witz über den Titel des zweiten ART-OF-ANARCHY-Albums und die vor zwei Jahren bei Scott Stapp, dem neuen Mann am Mikro der Rock-Supergroup, diagnostizierte bipolare Störung. Das können andere übernehmen. Ist doch geschmacklos, so etwas. Ernsthaft, man kann nur hoffen, dass die CREED-Stimme ihre zahlreichen Dämonen aktuell unter Kontrolle hat. Die Qualität von „The Madness“ deutet aber klar darauf hin.

„The Madness“ überzeugt dann am meisten, wenn es nach vorne geht

Für Stapp galt es, mit Scott Weiland (STONE TEMPLE PILOTS) einen ziemlich artverwandten Grenzgänger zu beerben, der sich 2015 mit einem Cocktail aus Alkohol und Drogen ein verfrühtes Ende bereitete. Auf die einfachen, die pflegeleichten Frontmänner scheint man es bei ART OF ANARCHY nicht abgesehen zu haben – auf die austauschbaren allerdings auch nicht. Für das ansprechende Instrumentalfundament zur majestätischen Stimme sorgt auf „The Madness“ einmal mehr allen voran Ex-Gunner Ron „Bumblefoot“ Thal. Unterstützung am Bass gibt es von John Moyer (DISTURBED), komplettiert wird das Line-Up von den New Yorker Votta-Brüdern an der Leadgitarre und den Drums.

„The Madness“ gerät vor allem dann am überzeugendsten, wenn die Instrumentalisten Stapp gerade nicht die nächste CREED-Ballade auf den Leib schneidern. „Changed Man“ ist zwar textlich vor allem aus autobiographischer Sicht nicht uninteressant, dümpelt in Sachen Songwriting aber etwas vor sich hin. Bei „Somber“ sieht es ähnlich aus.

Dabei legt das Album mit den programmatisch betitelten „Echo Of A Scream“ und „1000 Degrees“ einen wahren Kickstart hin. Ersterer übermittelt dabei vor allem im Refrain deutliche DISTURBED-Vibes und „1000 Degrees“ ist mit einem Über-Refrain gesegnet, der an die besten Momente von MILES KENNEDY denken lässt. „No Surrender“ macht ähnlich stark weiter. Natürlich pathetisch, natürlich „von Yarl zu Yarl“ – aber auch mitreißend und ehrlich.

Mit Scott Stapp gelingt ART OF ANARCHY ein kurzweiliges und starkes Album

Die zweite Albumhälfte flacht, wie bereits angesprochen, etwas ab – hält allerdings zumindest mit dem rotzigen „Dancing With The Devil“ auch noch ein echtes Albumhighlight bereit. Der Track gehört zu den härteren auf „The Madness“ und erinnert an AUDIOSLAVE mit düsterer Grunge-Schlagseite. Mit dem folgenden „Afterburn“ endet „The Madness“ dann tatsächlich auf einer eindeutig metallischen Note.

Insgesamt halten ART OF ANARCHY und Scott Stapp auf „The Madness“ aber ein durchaus hohes Niveau und kredenzen uns ein kurzweiliges Hard-Rock-Album, welches den letzten Ergüssen aus dem SLASH-Dunstkreis um wenig bis nichts dasteht. In dieser Form weiß der gute Herr Stapp doch deutlich besser zu gefallen, als wenn er auf unbekannten Substanzen die gegen ihn laufenden Weltverschwörungen in Webvideos thematisiert.

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19.03.2017

Der metal.de Serviervorschlag

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