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Austin Deathtrip - Texas Bulldozer EP

Review

Vom Metal/Hardcore/Metalcore/Trashmetal-Bands ist man ja einiges Großspuriges und pathetisches Getue a la „Eh, wir sind die Geilsten, so true, so hart, anders als der Einheitsbrei…etc.“ gewohnt, aber ein so selbstbewusstes, fast schon unverschämtes Auftreten einer Band habe ich selten gesehen. Ich zitiere: „Vier Männer mit einer Vision von Metal bilden die Speerspitze im Kampf gegen die ewige Wiederholung.“. Große Worte bei denen man sicherlich aufpassen muss, nicht zur Karikatur dessen zu werden, was man eigentlich verabscheut und von welchem man sich abheben will.

Naja, so viel zur Einheitsbrei-Diskussion. Aber hält die Band was sie verspricht? Jedenfalls sind wohl AUSTIN DEATHTRIP scheinbar die Erfinder des BBQ-Texas-Voll-In-Die-Fresse-Metals, denn die vier Jungs aus dem hohen Norden, namentlich Oldenburg, berauschen sich am Geschmack eines blutigen Texas-Steaks und liefern Sound zwischen Old School und Modern Metal. Das Ganze wird schnörkellos, groovig, mit sehr präsenter, brachialer Reibeisenstimme von Sänger Buck Austin vorgetragen und von seinen Bandkollegen mit dröhnenden Drums, passgenauen Bassläufen und natürlich von reichlich Gitarrensound unterstützt. Textlich beweisen sie auf jeden Fall Witz und Einfallsreichtum – ich habe selten bei einem Songtitel so herzlich gelacht wie bei „Terence Hills Have Ice“ – und man muss ehrlich sagen, dass die vier Songs mir so viel Spaß machen, wie schon lange keine EP mehr. Auch technisch betrachtet bewegen sich AUSTIN DEATHTRIP auf einem angemessenen Niveau, es ist zwar nicht die ganz große, filigrane Kunst, aber das wird bei diesem brachialen Sound gar nicht erwartet. Das was sie spielen wollen, tragen sie ohne Fehl und Tadel vor.

Die Scheibe geht einfach durch Mark und Bein, genau das was man von aggressivem Metalsound erwartet, man MUSS einfach bei dieser Platte mit dem Kopf mitnicken und ich würde mir sehr ein nachfolgendes Album wünschen. Da es nur vier Songs sind, kann ich allerdings keine Punktewertung abgeben, wobei sich eine inoffizielle Wertung meinerseits im recht hohen Bereich bewegen würde. Natürlich wird AUSTIN DEATHTRAIN das Genre wohl nicht neu erfinden, aber so ehrlichen und harten Sound habe ich schon lange nicht mehr gehört. Auch wenn die Selbstbeschreibung sehr hoch gegriffen ist, hat man das Gefühl, dass zumindest nach dieser EP, man ihnen eine gewisse Qualität nicht absprechen kann. Empfehlenswert und auf meiner Watchlist.

11.09.2012

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