Autopsy Night - Born To Kill

Review

Aus Yuzhno-Sakhalinsk, einer Insel im tiefsten Südosten Russlands, stammen AUTOPSY NIGHT. Wintertemperaturen mit bis zu -37 Grad Celsius und eine Entfernung von Moskau aus weit über 6000 Kilometern entziehen diesen Ort jeglicher Vorstellungskraft meinerseits. Und dennoch kommt aus einem derart unterkühlten Nest aus dem Nirgendwo mit “Born To Kill“ eine höllische Death-Metal-Platte zu uns herübergeweht, welche die gewohnten Trademarks solide und ungewohnt zielsicher erfüllt. Die Alben- und Songtitel, sowie vermutlich auch die angebundenen Lyrics, blieben zunächst allesamt auf kyrillisch verfasst, doch nachdem sich Inverse Records den Russen angenommen hatten, erhielt die neue Platte letztlich auch einen englischen Umhang.

Englisch, beziehungsweise in diesem Zusammenhang, amerikanisch ist auch musikalisch das sicherlich erklärendste Stichwort, denn AUTOPSY NIGHT stützen sich auf US-orientierten Todesstahl – kompromisslos und voll auf den Helm. Da sich aber die nordamerikanische sowohl durch seine treibende Grooveform, als auch durch brutales Technikgewitter auszeichnet, so lassen sich die fernöstlichen Russen eindeutig in die erstgenannte Schublade dieser Möglichkeiten einordnen, am ehesten in Richtung etwas älterer SIX FEET UNDER, allerdings vergleichbar gleichförmig wie die neusten Ergüsse von Chris Barnes und Co.

Der Einstand gefällt mir gut. Logisch, denn irgendwie bin ich überrascht ob der sauberen Produktion, der magenwirksam vorzüngelnden Double-Bass und den standardmäßigen aber ordentlichen Vocals. Alles schön und gut, nicht allein da auch die rotzigen Soli den metallisch fiesen Charakter schön unterstreichen, aber bereits beim zweiten Song das einzig wirkliche Alleinstellungsmerkmal dieses Titels bilden. So ändert sich im Fortgang so ziemlich gar nichts mehr, immer wieder walzende Panzernummern in stets analoger Reihenfolge und Bauweise. Ironischerweise stellt “Exit Wounds“, ein Cover von JUNGLE ROT, die aktuell genauso belanglos und durchschnittlich sind, den dritletzten Track auf “Born To Kill“ dar. Alles in allem hörbar, aber keineswegs aus der Masse herauszeigend.

20.08.2012

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