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Avenged Sevenfold - The Stage

Review

Galerie mit 11 Bildern: Avenged Sevenfold - Rock Am Ring 2014

Plötzlich war es einfach *puff* da, das neue AVENGED SEVENFOLD-Album „The Stage“. Es ist ein Konzeptalbum, das künstliche Intelligenz thematisiert. Darüber hinaus wird ein abwechslungsreicher, progressiver Sound versprochen. Hinter den Kesseln hat übrigens jetzt Brooks Wackerman (u. a. ex-BAD RELIGION) Platz genommen, das aber nur so am Rande. Was kann die Platte aber nun wirklich?

AVENGED SEVENFOLD spielen mit den Einflüssen

Beim eröffnenden Titeltrack klingen AVENGED SEVENFOLD so, wie man es von ihnen gewohnt ist. Wir bekommen Heavy Metal, der sich ein gutes Stück moderne Härte leistet oder die Thrash-Keule auspackt. Leider ist gerade dieser Track mit seinen acht Minuten ein klein wenig zu lang. Dafür überzeugt M. Shadows am Mikrofon sofort, auch wenn er sich im weiteren Verlauf nicht immer ganz entscheiden kann, ob er jetzt wie er selbst oder wie Chris Cornell klingen möchte. In beiden Fällen macht er zum Glück eine gute Figur. Und natürlich ist das Ganze ordentlich produziert, auch wenn das Schlagzeug etwas wuchtiger klingen könnte.

Im weiteren Verlauf finden immer wieder neue Einflüsse in die Songs hinein. So erklingen in „Sunny Disposition“ Saxofone, die dem Song eine forsche Note verleihen. „God Damn“ enthält sogar eine kurze, Latin-artige Passage, die an TWELVE FOOT NINJA denken lässt. Richtig experimentell wird es bei „Higher“, das zunächst mit eindringlicher Orgel beginnt. Ein seltsamer, fast Industrial-artiger Rhythmus bildet sich, der auch die Strophen bestimmt, zum Ende ertönt gar ein Gospel-Chor(-Sample?). Und der Rausschmeißer „Exist“ hat mit seinen knapp 16 Minuten allerhand zu bieten und ist allein deswegen schon hörenswert, zumal er ziemlich gut umgesetzt ist. Allein die Gesangspassagen um Minute sieben herum sind etwas schmalzig geraten. Als Schmankerl gibt es am Ende des Songs noch eine von Neil deGrasse Tyson gesprochene Passage zu hören.

Kitsch und etwas Langeweile

Mit den beiden Songs „Angels“ und „Roman Sky“ sind auch die Quotenballaden vertreten. Beides sind Tracks, die man sich eigentlich schenken kann. „Angels“ klingt wie eine eingedampfte Version balladesker AUDIOSLAVE. Hier fällt M. Shadows‘ (unfreiwillige?) Chris Cornell-Impression besonders gravierend auf. Bei „Roman Sky“ trieft der Schmalz aus der Streichersektion, die durch den Song begleitet. Der mündet aber zugegebenermaßen in ein bewegendes Finale mit herrlich elegischem Gitarrensolo hinein.

Ebenfalls etwas unnötig sind die Versuche, „Fermi Paradox“ mit Blastbeats zu versehen. Um es mal höflich auszudrücken: Es bleibt bei den Versuchen. Der Rhythmik fehlt dazu einfach irgendwie der nötige Dampf, um das zu transportieren. Dazu klingen die Synthesizer, die um die 2-Minuten-Marke herum auf- und wieder abtauchen, wie bestellt und nicht abgeholt. Neben dem etwas zu gewöhnlichen „Paradigm“ und den beiden eben erwähnten Balladen ist „Fermi Paradox“ einer der schwächeren Tracks.

Gelungene Erweiterung des Bandsounds, aber…

Über die meiste Zeit des Albums halten AVENGED SEVENFOLD das generelle Niveau der Songs. Es gibt keinen Track, den man als Totalausfall einstufen müsste und mit den oben erwähnten Tracks hat „The Stage“ auch einiges an Highlights zu bieten. Allerdings ist der Sound in dieser Form einfach kein Fundament für ein Konzeptalbum. Dieses geht in einem Großteil der Songs einfach unter, wenn die Handlung nicht gerade wie in „Simulation“ durch offen erzählte, expositorische Passagen vorangetrieben wird. Ebenso macht sich hier die enorme Albumlänge bemerkbar, die einen förmlich erschlägt. Für ein derartiges Konzept wäre ein prägnanteres oder zumindest dramaturgisch sinnvolleres Songwriting wünschenswert gewesen. So bleibt „The Stage“ aber immerhin ein gutes Album, das seine Hochs und Tiefs hat, die Band musikalisch aber sicher voranbringen wird.

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29.10.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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2 Kommentare zu Avenged Sevenfold - The Stage

  1. Oliver sagt:

    Ich bin echt überrascht wie ungenießbar dieses Album ist. Was ist bitte mit dem Schlagzeug Sound los? Avenged Sevenfold war für mich zwischen durch immer mal ganz angenehm zu hören, wenn man mal eine Pause vom richtigen Metal gebraucht hat. Ich kann auch kein einziges Lied empfehlen.

    3/10
  2. Flo sagt:

    Ich finde das Album überragend. Die ersten vier Stücke, angeführt vom genialen The Stage sind für mich angehende Klassiker. Bei Simulation, Higher und Exist wird man einfach nur überrascht von einer Progressivität, die ich ihnen so nicht zugetraut hätte.

    10/10