Azarath - In Extremis

Review

Es ist das sechste Album der seit 1998 wütenden Polen. Und doch werden AZARATH wohl nie aus dem Schatten der polnischen Doppelspitze im extremen Metal heraustreten. Der Bekanntheitsgrad von BEHEMOTH und VADER ist sowohl innerhalb als auch außerhalb der Landesgrenzen noch mal eine andere Hausnummer, die man nicht mehr erreichen kann. Schade, denn spätestens mit „In Extremis“ befriedigen AZARATH Sphären musikalischer Geilheit, von denen andere Bands nur feucht träumen können.

Über verbrannte Erde hin zur AZARATH-Festung

Natürlich kann man dem AZARATHschen Mucke-Meer jetzt attestieren, dass da auch hörbar KRISIUN und IMMOLATION rumschwimmen, aber zusammengenommen haben sich die Herren inzwischen eine robuste Festung errichtet, in der lediglich das AZARATH-Banner gehisst wird. Eigenständigkeit kann man in diesem Subgenre kaum noch erzielen, wenn man stilistisch nicht gerade meilenweit über den Tellerrand hinwegdüst. Aber originell, abwechslungsreich und gespickt mit guten Ideen muss es sein, um ein erweitertes Interesse zu wecken. Oder anders ausgedrückt: „In Extremis“.

„In Extremis“ von AZARATH – allein der Opener ist so abwechslungsreich wie ganze Alben

AZARATH poltern vom Start weg fulminant drauflos. Kein Intro, kein Vorgeplänkel, sofort kreischende Gitarrenläufe und schnelle Drums. Der Opener ist technisch bestechend, wartet mit starken Breaks auf, liefert ein sehr ansprechendes Solo, wertet den Gesamteindruck durch Flageoletttöne auf und macht in Sachen Brutalität keine Gefangenen. So fix der Beginn auch war, so gediegen, aber musikalisch nicht minder hochwertig geht das Lied zu Ende. Damit ist allein „The Triumph Of Ascending Majesty“ so facettenreich wie ganze Alben anderer Gruppen. „Let My Blood Become His Flesh“ tut es seinem Vorgänger gleich und bricht ähnlich stürmisch los. Im Mittelteil kommt NILE-Stimmung auf. Natürlich verändert sich dieser Stil im Verlauf von „In Extremis“ nicht sonderlich, dafür sind AZARATH bekannt – mitnichten eine Kritik, viel mehr ein Kompliment für angenehme Kompromisslosigkeit beim Songwriting. Im Umkehrschluss gerät das Werk mit Ablauf der Spieldauer aber auch keineswegs in diese gefährlichen Gefilde der abgenutzten Elemente. Das Teil bleibt bis zum letzten Ton spannend.

Nicht neu, nicht weltbewegend, aber unglaublich gut!

Nach sechs Jahren Release-Abstinenz („Blasphemers‘ Maledictions“ wurde 2011 veröffentlicht) und angesichts der eh schon vorhandenen Qualität durfte man aber auch einiges erwarten. Trotzdem ist es keine Selbstverständlichkeit, dass eine Band diese Erwartungen auch erfüllt. Dabei haben AZARATH gar nichts Neues gemacht, sich schlichtweg an der eigenen Diskografie orientiert und fantastische Songs geschrieben. Freunde der Band können wirklich blind zugreifen. Ansonsten ist für Bandgründer Inferno und seinen Mitstreitern zu hoffen, dass auch ein paar neue Fans zur AZARATH-Festung pilgern.

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12.04.2017

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