Bathsheba - Servus

Review

Servus sagt man in Süddeutschland zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten, welche für mich als Ureinwohner des Ruhrgebiets nur schwer nachvollziehbar sind. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass die belgischen Doom-Newcomer BATHSHEBA etwas anderes als der gemeine Bajuware meinen. Nach einer 2014 veröffentlichten Demo und der EP „The Sleepless Gods“ (2015) markiert „Servus“ also nun im Jahr 2017 das Debüt-Album der dank Michelle Nocon (Ex-Serpentcult, Leviathan Speaks, Death Penalty), mit weiblichen Vocals ausgerüsteten Band.

She-Devil Michelle Nocon

Dieser stellt dann sogleich eine große Stärke von BATHSHEBA dar. Michelle Nocon, in der Presse-Info auch liebevoll als „She-Devil“ bezeichnet, kann nämlich nicht nur im Stile großer Doom-Kapellen clean singen, sondern hat zudem ein großes Arsenal an teils hysterischen, teils medusenhaft beschwörenden Gesangslinien im Köcher. Eine solche Härte und Bandbreite hätte ich bei einer weiblichen Stimme am Mikrofon nicht direkt erwartet. Zudem sieht man eine starke Steigerung und deutlich mehr Variantenreichtum im Vergleich zu Demo und EP. Ich kann mich nicht erinnern, etwas direkt Vergleichbares schonmal gehört zu haben.

BATHSHEBA überzeugen mit Doom, Härte & Saxophon

Dass die Band experimentierfreudig ist, zeigt der zweite Song „“in Soph“ mit einem Saxophon-Solo (vermutlich das Beste seit Grönemeyers Bochum-Lied). Solche Momente geben der Platte eine ganz eigene, gar eigenartige Atmosphäre. Das Stück „The Sleeping Gods“ scheint der Favorit in der Band zu sein, wird dieser nun nach der Demo und EP zum dritten Mal veröffentlicht. Erfreulicherweise findet sich auf dem Album die beste Fassung. Ansonsten folgen BATHSHEBA der guten alten Doom-Maxime – „tune low, play slow“. Der Sound ist dabei gut ausgewogen, sehr düster und drückend.

Am Ende überzeugt „Servus“ mit seiner sehr heavy dargebotenen Ausrichtung und einem überaus interessanten Gesang. Die erste kleine Überraschung in 2017, ein wirklich starkes Debüt! Es würde mich nicht wundern, wenn sich die Belgier demnächst zum Geheimtipp entwickeln werden.

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19.02.2017

Stellv. Chefredakteur

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