Belphegor - Goatreich - Fleshcult

Review

Galerie mit 20 Bildern: Belphegor – 30 Year Anniversary Processions 2023 in Essen

Nonnen und sonstige Geistliche, verschließt eure Körperöffnungen, BELPHEGOR sind zurück, und setzen mit „Goatreich – Fleshcult“ erneut ihren Harten an! Bei der Wahl ihrer unverwechselbar klischeetriefenden Song- und Albumtitel beweisen die Österreicher fast schon so schlafwandlerische Sicherheit wie MANOWAR. Was den einen King, Steel, Blood und Victory ist den anderen Geißbock, Anus, Fleisch und Sodomie. Also alles beim alten? Nicht ganz! Denn mit „Lucifer Incestus“ haben sich HELLmuth und Konsorten vor zwei Jahren ein Denkmal gesetzt, das nicht nur in Sachen Geschwindigkeit kaum von Menschenhand zu toppen ist, sondern auch kompositorisch eine Bilderbuchlehrstunde in düster-brachial, filigran-melodischem Death/Black Metal war. Ja, steinigt mich von mir aus und vergeht euch an meinen Ausscheidungsorganen, aber ich gehöre zu denen, die den inzestuösen Deibel für gefällig und ohrwurmig halten! Aber trotzdem halt für ein Kabinettstückchen erster Kajüte. Was aber tun, wenn man damit nicht nur den Knüppelkollegen, sondern auch sich selber die Latte so hoch gelegt hat, dass sie beim nächsten Versuch unweigerlich gerissen wird? Man macht kehrt, marschiert in die andere Richtung und zeigt nebenbei Leuten, die „Lucifer Incestus“ für gefällig und ohrwurmig halten, dass Geschwindigkeit und Härte eben NICHT positiv miteinander korrelieren! „Goatreich – Fleshcult“ pflügt zwar auch zum größten Teil ohne Zügel durch die Diözese. Wer aber dachte, dass Geißen-Helmuth und seine Almtraum-Crew nur Muskeln im Gasfuß haben, dem wird beim extrem schleppenden „Sepulture Of Hypocrisy“ die Kinnlade auf die Klöten kippen. Mächtig schwer, reichlich unmelodisch und so richtig zäh morpht der Song aus den Boxen und walzt alles nieder, was in der Eile der anderen Songs stehen geblieben sein sollte. Und weil man ja gründlich ist, schiebt man mit „Kings Shall Be Kings“ gleich noch einen ähnlichen Killer nach, der dafür sorgt, dass auch alles liegen bleibt. Der reduzierte Melodieanteil und die etwas(!!) gedrosselte Geschwindigkeit sind die augenfälligsten Neuerungen im Gegensatz zum Vorgänger, aber auch einen Haufen Ähnlichkeiten gibt es auszumachen. Der Abschlusstrack „Festum Asinorum / Chapter 2“ ist quasi die nahtlose Fortsetzung zu „Fleischrequiem 69“ und „Swarm Of Rats“ vom „Infernal Live Orgasm“ Output hat nun auch ein Plätzchen auf einem regulären Album gefunden. Auch wenn ich der Inzest-Lucy ein wenig mehr abgewinnen konnte, handelt es sich dabei wirklich nur um ein Quäntchen und somit gilt meine uneingeschränkte Kaufempfehlung allen, denen es ähnlich geht und vor allem denen, die sich noch ein wenig mehr Härte gewünscht haben.

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25.02.2005
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