Between The Buried And Me - Future Sequence: Live At The Fidelitorium

Review

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Dass Bands ihre aktuellen Alben für ihr persönliches Opus Magnum halten, ist nichts Besonderes. Dass dies dann auch die Zustimmung der Fans findet, kommt auch in Zeiten von IN FLAMES und OPETH tatsächlich noch oft genug vor. Aber dass die ungekürzte Wiedergabe des jeweiligen Machwerks sogar ein ganzes Live-Set ausmacht, das zeugt dann wohl doch von absoluter Zufriedenheit, fernab von jedem „Heutzutage würde ich das ja alles ganz anders machen“-Palaver. Was Pink Floyd (danke für die Lichtbrechungs-Reminiszenz im Klappcover) quasi als Trend etablierten, mausert sich derzeit gerade im Progressive Metal wieder zum letzten Schrei. So scheinen beispielweise BETWEEN THE BURIED AND ME „The Parallax II: Future Sequence“ auch nach gut 150 Konzerten noch nicht satt zu haben und schicken sich auf „Future Sequence: Live at the Fidelitorium“ an, das gute Ding noch mal live zu performen.

Live – heißt hier live im Studio, was gewissermaßen einen durchaus gewagten Schritt markiert: Keine Neuinterpretationen, keinen schummriges Licht, keine tobende Menge: Lediglich eine perfektionistische Live-Darbietung dessen, was auch Kollege Wischkowski als „Speerspitze der eigenen Bandgeschichte“ betitelte. Live-Bedingungen brauchen die Herren aus North Carolina aber eigentlich gar nicht scheuen, konnten sie sich doch auf ausgiebigen Tourneen mit Szenegröße wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN, DEVIN TOWNSEND oder CYNIC einen Status als ansehnliche Liveband erarbeiten. Dementsprechend muss ich hier auf die Spielfertigkeit und instrumentale Umsetzung in Studioumgebung wohl auch mit keinem Wort eingehen.

Also statt der gewissermaßen reizlosen CD gleich die DVD aus dem schicken Gatefold-CD-Cover (Vinyl-Feeling gibt’s gratis dabei) entnommen und so beginnt die Reise einmal mehr, diesmal sogar durch einen schicken Spoken-Word-Part in feinster visueller Star-Wars-Manier angereichert. „The Future Sequence will now begin.“ Wenn dann sogar sogar R2-D2 himself die Sekunden runterzählt und es mit Lichtgeschwindigkeit gen Erde ins Fidelitorium Studio geht, kommt ja doch ein bisschen Vorfreude auf.

Im Studio findet man dann aber fünf (zumindest phänotypisch) nicht wirklich außerirdisch wirkende Kreaturen vor: Einen muskulösen Herrn am voll verkabelten Drumset, drei irre Saitenzupfer auf einem Effektboard-gepflasterten Studioboden und natürlich Frontsau Tommy Rogers, der neben scheinbar nie zur Atemlosigkeit führenden Guttural/Clean-Vocalwechseln auch noch ein Korg-Piano bedient. Allrounder sind BTBAM nun mal durch und durch und geben sich daher (trotz Keyboard-Unterstützung durch Bassmann Dan Briggs) nur selten mit Klängen aus der Dose zufrieden. Tuba, Querflöte, Saxofon, Marimba, Geige und noch einige weitere lustige Instrumentalisten hat man sich zwecks Neueinspielung ins Studio bestellt, wenngleich sich der Großteil lautstärketechnisch ganz schnell wieder verabschiedet, sobald die Jungs mit vollem Brett unterwegs sind. „Lay Your Ghosts To Rests“ mal ausgenommen, funktioniert die klangliche Synthese auf dem Originalalbum dann doch einen Ticken besser. Die Szenen bieten aber zumindest einen hübschen audiovisuellen Aspekt, denn Egozentriker sind die Jungs schließlich nicht. Ob die Gäste aber lediglich als Overdubs fungierten oder einfach synchron in einer Nebenkammer aufnahmen, dass will uns der Schnitt dann aber nicht so richtig verraten.

Ach ja, der Schnitt. Der ist übrigens schön. (So schreibt man doch eine DVD-Review, oder?) Genauer gesagt passt er sich der Balance zwischen einem agilen Tommy Rogers, der auch in Studioumgebung volle Live-Dynamik zu entwickeln weiß und den meist brav konzentrierten Klampfern Paul Waggoner und Dustie Waring an. Bisschen Standbild auf Gitarrenhälse und schon ist die Lehrvideo-Assoziation perfekt. Hat was. Immer wieder Spaß macht auch die Drumcam von Ober-Tier Blake Richardson, welcher die angesprochene Mischung aus Konzentration und vollem Körpereinsatz in seinem treibenden Spiel vereint.

„Future Sequence: Live at the Fidelitorium “ ist, was es ist: Die Live-Darbietung eines nahezu perfekten modernen Progressive-Metal-Albums. Insofern will ich gar nicht groß über eine mögliche Bewertung anhand der Songqualität philosophieren. Da würde ich gegenüber Herrn Wischkowski auch den Kürzeren ziehen.

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06.11.2014

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