Black Tide - Light From Above

Review

Ich habe den Eindruck, momentan drängen verstärkt zwei Arten von Bands auf den Markt. Das eine sind One-Man-Shows, die ihr Ding praktisch im Alleingang durchziehen, und zum Zweiten sind es Bands mit einem sehr jungen Durchschnittsalter. Die Amerikaner BLACK TIDE gehören in die zweite Kategorie. Sänger und Gitarrist Gabriel Garcia ist gerade mal 15 Jahre und seine Bandkollegen auch alle noch keine 20. Entdeckt wurden die Jungs aus Miami 2006 auf dem Florida Music Festival, und plötzlich hatten sie einen Plattenvertrag von Interscope Records in der Tasche. Ihr Debut „Light From Above“ ist inzwischen erhältlich.

Obwohl die vier Musiker zu Zeiten der NWOBHM noch nicht mal geboren waren, fassen sie zum Teil deren Geist auf und transferieren ihn in die Neuzeit. Einflüsse von Hard Rock, Sleaze Rock und ein wenig Thrash Metal schimmern in ihren Kompositionen ebenfalls durch. Recht unterschiedlich lesen sich die persönlichen Favoriten der Bandmitglieder und jeder bringt ein bisschen dieser Vorlieben mit in den Stil ein.

So gibt es groovige Rocker zu hören wie „Give Me A Chance“, bei dem Assoziationen zu Bands wie SKID ROW oder GUNS’N’ROSES wach werden. „Warrior“ ist sicherlich ein Tribut an Spätachtziger True Metal, während mich „Show Me The Way“ etwas an AC/DC erinnert. Dass bei „Enterprise“ IRON MAIDENs Sound Pate stand, ist schon bei den Bass- und Gitarrenläufen nicht zu überhören. Und „Hit The Lights“ klingt instrumental ein bisschen wie METALLICA zu den guten alten Speed-Metal-Zeiten. Lediglich die Stimme passt nicht in das Bild.

Trotz all dieser Vergleiche haben BLACK TIDE auch ihre eigenen Ideen, die sie in die Songs integrieren. Einen reiner Abklatsch bleibt dem Hörer erspart. Allerdings reißen längst nicht alle Stücke mit. Es gibt schon noch einige Lückenfüller.
Instrumental machen die Jünglinge eine gute Figur. Der Gesang ist dagegen noch längst nicht kraftvoll, ausdrucksstark und räudig genug, wie er in der bevorzugten Sparte sein müsste. Aber Gabriels Organ wird sich sicherlich in der Richung weiterentwickeln.
Das Songwriting muss ebenfalls noch ausgefeilter werden und ein Hauch mehr Eigenständigkeit würde den Kompositionen ebenfalls gut zu Gesicht stehen. Gerade beim Titelsong „Light From Above“ beweisen BLACK TIDE ja, dass es geht.

Wie schon die Nachwuchsbands STURM & DRANG oder KISSIN´ DYNAMITE zuvor, offenbaren auch die jungen Amis musikalisches Potential. Doch wie die Anderen, haben BLACK TIDE noch einen weiten Weg vor sich, bis sie sich wirklich etablieren können. Aber der erste Schritt ist getan und ich denke, die Jungs werden hart an sich arbeiten und ihre Chance schon nutzen.

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23.11.2008

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