Black Tundra - Black Tundra
Stefan Wolfsbrunn
BLACK TUNDRA nennt sich eine junge polnische Band aus dem DOPELORD, SATELLITE BEAVER und HIDDEN HAZE-Umfeld, die nach ihrer Gründung im letzten Jahr heute mit ihrem selbstbetiltetem Debüt-Album am Start sind. Ach ja, ein Ire ist mit Dave Killoran auch dabei.
Doom, Sludge, eine (große) Prise Post – BLACK TUNDRA…
Dabei fahren die Herren ein ordentliches Brett an der Schnittstelle zwischen Doom Metal und Sludge aus. Das Songwriting ist zudem noch betont post-rockig, was dem ganzen einen gediegenen Charme gibt. BLACK TUNDRA klingen eher groovig kräftig und modern, als verhangen und knarzig, wie man es aus dem Sludge kennt. Der Death Metal-lastige gutturale Gesang mit leichten Post-Hardcore-Anleihen wird nur selten und partiell eingesetzt. Der Fokus von “Black Tundra” liegt auf der ausgiebigen Erschaffung von Klanglandschaften durch die Instrumente. Willkommen im Post Metal!
Das ist mal schneller, mal langsamer, insgesamt aber angenehm heavy und treibend, sodass BLACK TUNDRA einige Punkte einheimsen können. In den wenigen schnelleren Parts, beispielsweise im Titelsong, welcher logischerweise auch “Black Tundra” heißt, scheinen zudem leichte Anleihen an den (Post) Black Metal durch. BLACK TUNDRA spielen mit den Grenzen der einzelnen Genres und finden ihren eigenen Ansatz, ihren eigenen Sound.
Nix für True-Metaller, aber…
Die Platte ist im April 2017 zunächst als digitale Version veröffentlicht worden. Jetzt endlich zieht die Band im Eigenvertrieb nach und bringt “Black Tundra” auf CD und Vinyl. Wer etwas mit modernem (!) Doom bzw. Sludge anfangen kann und auch vor dem Präfix „Post“ nicht zurückschreckt, wird von BLACK TUNDRA hervorragend bedient. Traditionalisten greifen lieber zu bekannten Alternativen.
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