Blutengel - Leitbild

Review

Galerie mit 18 Bildern: Blutengel auf dem M'era Luna 2017

Alles beim Alten bei BLUTENGEL?

Gibt es eigentlich noch etwas zu BLUTENGEL zu sagen, was noch nicht in irgendeinem Artikel zu dieser Band geschrieben wurde? Die Texte sind repetitiv, kitschig und mit Pathos beladen, die Reime oft sehr simpel, die Musik einfach strukturiert und sowieso sind Parallelen zum Schlager nicht zu leugnen. Und auch wenn diese Kritikpunkte an BLUTENGEL nicht für alle Songs zutreffen, ist dennoch an jedem etwas dran. Auch auf dem neuen Album “Leitbild“ lässt sich die Masse an Stücken durch die genannten Aspekte gut zusammenfassen. Damit an dieser Stelle nicht die übliche Kritik neu aufgewärmt wird, ist das Folgende eine Darstellung meiner ersten Eindrücke der jeweiligen Songs von “Leitbild“.

„Leitbild“ – Das Album

“Welcome To Your New Life“ – Wow, damit habe ich nicht gerechnet! Ein orchestrales Intro mit spannendem Aufbau, zudem sukzessive elektronische Elemente und Gesang kommen. Starker Einstieg!

“Lebe Deinen Traum“ – Auweia, und schon ist der gute Eindruck dahin. Der Text ist mal wieder sehr allgemein gehalten, sodass er auch möglichst jeden anspricht. Für den Refrain müsste man sich ja fast schämen: Dieses Leben gehört nur dir, solang du atmest, solang du lebst“. Danach kommen einige Passagen, die man schon von WOLFSHEIM in “Kein Zurück“ kennt. Alles in allem ein langweiliger und belangloser Song.

“Waste My Time“ – Jetzt wird es hart. BLUTENGEL liefern tanzbaren Club-Electro, mit zwar ähnlich simplem Text, aber packenden Beats. Der Fuß beginnt zu zucken – ein gutes Zeichen!

“Leitbild“ – Huch, ist das EISENFUNK? Ach schade, doch nicht. Nachdem das Intro ein wenig an simple Computerspielmusik erinnert, ist der Rest eher mit Soundelementen zugekleistert. Dennoch eine ziemlich packende Nummer mit (pseudo-)rebellischem Text. Hin und wieder vernimmt man sogar E-Gitarren. Netter Song.

“Black“ – Nein. Das können die doch nicht ernst meinen. Lieblose Popmusik und ein Text, bei dem einem nur schlecht werden kann. Grausam! SKIP!

“Scars“ – Durchaus schönes Synthies, aber sonst ideenloser Gothic-Kitsch.

“Unser Weg“ – Achja, der typische „Wir sind ja sind ja so anders, Hurra wir sind die Gothics“-Song… Wir sind stolz auf was wir sind?“ –  Ja, was sind wir denn? Naja, immerhin kann man mit der Musik mal etwas anfangen. Treibender Electro mit EBM und Future Pop Elementen überzeugt.

“Immortal“ – Eine sehr poppige Nummer mit dem Gesang Ulrike Goldmanns. Nichts Weltbewegendes, aber wirklich angenehm anzuhören.

“The Days Of Justice“ – Oh, spüre ich da einen kleinen 80s-Vibe? Das geht ja wirklich gut los! Auch textlich bewegen sich BLUTENGEL in wirklich annehmbaren Gefilden, sodass man hier berechtigterweise vom bisherigen Albumhighlight sprechen kann.

“Complete“ – Kaum fängt man an etwas zu loben kommt so etwas hinterher. Kitschiger geht es wohl nicht. SKIP!

“Gott : Glaube“ – Warum müssen BLUTENGEL so oft sagen, dass sie mit Religion nichts anfangen können? Das wirkt doch auf Dauer sehr eintönig, wenn auf jedem Album Songs dieser lyrischen Ausrichtung zu finden sind. Nun ja, diese Nummer ist sonst durch ihre eingängige Melodie nicht schlecht. Kein Meisterwerk, aber hörbar.

“Say Something“ – Huch, sind wir jetzt im wilden Westen? Immerhin gibt es der lieblos produzierten Popmusik mal einen Hauch von Abwechslung, nur ist sonst der Song recht langweilig und besonders im Refrain repetitiv. Leider ist er auch auf eine unangenehme Weise eingängig, sodass die Fans wohl ihren Gefallen dran finden werden.

“Wasting The Years“ – Auf Dauer kling hier echt alles gleich. Ist das Album bald vorbei?

“Alle Wunden“ – Mehr Menschlichkeit und Toleranz – endlich mal eine vernünftige Botschaft. Die Verpackung in dürftigen Reimen und langweiliger Popmusik lässt diese aber verblassen.

“The Way You Feel“ – Netter Future Pop, nur klingt es leider wie schon 100 Mal gehört.

“Der Himmel Brennt“ – Atmosphärisch gestaltete Nummer. Nicht beeindruckend, aber ein passabler Ausklang für ein stark durchwachsenes Album.

Das Bonusmaterial

“Puh, geschafft!“ …könnte man denken. Dem ist nicht so, denn BLUTENGEL haben etliche Bonusstücke auf zusätzliche CDs gepackt, was die zahllosen Fans sicherlich freuen wird. Einige dieser Songs hinterlassen einen ähnlich bescheidenen Eindruck wie “Leitbild“ selbst, jedoch entdeckt man auch einige Schmankerl. Allen voran der OST+FRONT Remix des Titelstücks, welches auf die Art einen deutlich rockigeren und somit treibenderen Charakter bekommt.

Und wo wir gerade bei Remixen sind: Die mexikanische Harsh-Electro-Formation HOCICO verpasst dem furchtbaren “Say Something“ ein härteres Gewand und schafft so einen anständigen Club-Hit. Doch BLUTENGEL schaffen das sogar auch ohne fremde Hilfe! “The Plague“ ist ein starker Electro-Kracher mit kraftvollen Synthies und tanzbaren Beats. Es geht doch! Musikalisch ebenso positiv fallen die neuen Versionen von “Anders Sein“ und “Der Himmel brennt“, letzteres im träumerischen Symponic-Gewand, auf, sodass sich besonders für Fans der Band der Kauf der Bonus Editionen definitiv lohnt.

Schlussendlich ist “Leitbild“ ein typisches BLUTENGEL-Album. Anstrengend auf so vielen Ebenen auch wenn gelegentlich schöne Ansätze erkennbar sind.

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11.02.2017

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8 Kommentare zu Blutengel - Leitbild

  1. max meier sagt:

    was für ein selten dummes Gelaber, diese Möchtegern-Rezension. Selbst noch nix auf de Reihe bekommen, aber andere in unwürdiger Manier kritisieren! Kann man sowas ernst nehmen? Nein, nur drüber lachen und Album nun erst recht kaufen!

    10/10
  2. Architeuthis sagt:

    Musikalischer und geistiger Durchfall.

  3. Johannis sagt:

    Schade, dass die Presse der Musikwelt mit solchen klein-popligen Rezensenten, die sich ihre Hasspredigt vermutlich selbst 100 mal durchlesen und auf Gebühr loben, wie cool und trocken sie es geschrieben haben (ohne fachliche Einordnung), übersät ist. Zumindest schafft er es die Titel des Albums fett zu formatieren und in „Anführungszeichen“ zu setzen. Der erste Schritt zur Karriere als Journalist ist eventuell getan. Ich sehe also eine große Zukunft (an ihm vorbeiziehen).
    Diese Rezension klingt im Großen und Ganzen aber (leider) stark nach einem Besuch der Waldorfschule. Jedoch le(h)r(n)t man auch dort im Regelfall, dass es verschiedene Musikstile gibt, selbst wenn man sie nur mit dem Bleistift unterstreichen – oder seinen Namen im Takt tanzen muss. Bedauerlicherweise scheint dem Autor das entgangen zu sein oder er hat sich zu dieser Zeit mit seiner erfolglosen Metal-Kapelle in der Garage seines vermögenden Vaters befunden und das ist, nebenbei angemerkt, Beweis genug, dass Geld nicht immer Erfolg bedeutet. Auch nicht für ihn.
    Also versucht er es als Pseudo-Rezensent. Aber leider gehört da etwas mehr dazu als das simple Schreiben einer nichts sagenden Kritik. Wem soll diese Rezension also weiterhelfen? Seinem Kumpel, der nebenan ein Bier leert? Seinem Ego? Seiner Karriere definitiv nicht. Und mehr als das Schreiben solcher unwichtigen Rezensionen, die keinen weiter interessieren in der Medienwelt, wird er im Leben auch nicht erreichen. Das weiß er aber bereits selbst.
    Das nächste Mal lässt er besser einen Profi ran, denn als Praktikant hat er kläglich versagt. Schlimm genug, dass er das ganze Portal mit so einem Graus füllt. Aber jeder hat eine zweite Chance verdient und ich bin mir sicher, die Waldorfschule wird sie ihm geben 🙂

    9/10
    1. Alex Klug sagt:

      „Waldorfschüler“/“Praktikant“/“eigene erfolglose Metal-Kapelle“ – alles drin! Kannst du bitte noch sowas wie „der hört doch privat bestimmt Helene Fischer“ mit reinnehmen? Dann könntest du das so auf jeden Fall als Praktikantenbewerbung vorlegen. 🙂 🙂 🙂

      1. SG sagt:

        Ich versteh den Text nicht. Als blumenstreichelnder Waldorfschüler mit Hang zu klebriger Lyrik müsste man doch auf Blutengel klarkommen, oder nicht?

    2. Sane sagt:

      @johanis: lügenpresse! Lügenpresseee 🙂
      Heul doch
      PS:vielleicht hätte dir die Waldorfschule mal gut getan…
      Bis dahin,mach dich mal locker und versuch beim namentanzen nicht den Stock aus dem arsch zu verlieren, liebe Grüße

  4. Doktor von Pain sagt:

    Im Fall von Blutengel wird wieder mal eine These gestützt: Je schlechter die Band, desto größer die Fanboy-Rage (in den Kommentaren).