Canterra - First Escape

Review

Die Leipziger Gothic-Metal-Band CANTERRA präsentiert mit „First Escape“ ihr Debüt-Album, nachdem sie bereits unter dem Namen AVATAR im Jahr 2010 eine Demo-EP veröffentlichten. Die bisherigen canterranischen Lebenszeichen sind nicht zu unterschätzen – hat die Band schon mehrere Male auf dem Wave Gothic Treffen gespielt und sogar kurzerhand die Szenegröße LACRIMOSA auf Tour begleitet.

Auf „First Escape“ bieten die ambitionierten Musiker um Frontfrau Korinna König Gothic Rock und Metal, der nicht selten an die Soloalben der ehemaligen NIGHTWISH-Sängerin Tarja Turunen erinnert. „Child Of Destiny“ ist ein klassischer Opener, der neben einem höchst melodischen Chorus und einer gelungenen Gitarrenarbeit inklusive Solo so einiges zu bieten hat. Im darauffolgenden „Hurt“ lassen sich am deutlichsten Parallelen zu TARJAs Gesangsstil ziehen: Korinna zeigt, dass sie sowohl hohe als auch im Mezzosopran angesiedelte Töne fehlerfrei treffen und halten kann. Mit „Broken“ haben CANTERRA einen Longtrack auf ihrem Debüt-Album, der für die ein oder andere Überraschung sorgt. Nach einem Intro mit Akustikgitarre und sphärischen Keyboard-Klängen, setzt der Rest der Band ein und verleiht dem Stück eine eingängige Struktur. Diese Struktur wird ab der vierten Minute allerdings unterbrochen und es folgt ein hervorragender Instrumentalpart, welcher durch das markante Riffing der E-Gitarre und die zu keiner Zeit kitschigen aber dennoch präsenten Keyboardparts und Samples zu bestechen weiß. Sängerin Korinna setzt erneut ein und untermalt das Bombastwerk auf im wahrsten Sinne des Wortes königliche Weise.

Auf „First Escape“ befinden sich mit „The Hunt“ oder „Safe My Life“ allerdings auch weniger ausgereifte Songs, die schlicht zu unspektakulär sind, um in diesem Subgenre für Aufmerksamkeit zu sorgen. Da helfen auch die häufig unpassenden Grunts von LETZTE INSTANZ-Violinist Rico Schwibs nicht weiter. Ebenfalls hätte nach Track elf Schluss sein sollen, denn die deutschsprachige Ballade „Der Einzige Erbe“ ist wohl auch der einzige überflüssige Song auf dem Album. Da ist die englischsprachige Ballade „My Heart“ deutlich besser gelungen und hätte das Album bei Weitem besser abgerundet. Aber diese „künstlerischen Ausfälle“ kommen bei über 60 Minuten Musik eben vor und zeugen weniger von Kreativitätsengpässen der Band als viel mehr von der Ambitioniertheit und der Freude des musikalischen Ausprobierens.

Letztlich liefern CANTERRA mit „First Escape“ ein zum Großteil überzeugendes und teils äußerst gelungenes Debüt-Album ab, welches gleichzeitig den ersten richtigen Ausbruch hinaus in die Welt der Gothic-Rock-Szene markiert.

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29.02.2016

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