Cor - Lieber Tot Als Sklave

Review

Besser spät gewürdigt als nie: COR sind „Lieber Tot Als Sklave“. Und COR nehmen auch selbst keine Gefangenen. Textlich deutlich und musikalisch schön fett auffe Glocke, klingen COR wie DRITTE WAHL, die sich nach einem Semester Hardcore-University durch das Spätwerk SLIMES holzen. Die akustischen Solo-Sachen von Sänger Friedemann klingen auf „Lieber Tot Als Sklave“ nicht an.

Das hinterlässt mit offenem Visier vorgetragen durchaus Eindruck. Besonders schlagend sind die Argumente der Rügener dabei, wenn sie ihren metallisch in Szene gesetzten Hardcore-Riffs melodische Leads an die muskulöse Seite stellen, wenn COR dir also gewissermaßen mit melancholischer Grazie resp. leichtem Lächeln die Fresse polieren. Dies gilt zum Beispiel für das zwischen dem harten Riff fast post-rockig flächige „Frei Sein“ mit seiner hintergründig eingeflochtenen Melodie, für das von einem einprägsamen Gitarren-Lead eröffnete und getragene „Richy“ oder auch den Titelsong. „Ihr auch“ begeistert dagegen als 30-Sekunden-Granate, wie sie auch EA80 gern mal einflechten. Anderes punktet mit seiner schieren Wucht. Und einiges verweilt auch nur flüchtig. „P*P*P*“ schließlich heißt mit vollständigem Namen „Pop-Punk-Pussys“ und treibt mir beim Blick nach unten auf mein TRAVOLTAS-Shirt die Röte ins Gesicht. Zur Sicherheit sei gesagt: aus Scham natürlich, nicht etwa aus Wut… na ja.

Kurzum: CORs „Lieber Tot Als Sklave“ ist eine harte, eine direkte Kante von der Wasserkante. Merke: „Wer am Meer leben will, muss im Sturm bestehen. Wer die Wahrheit liebt, muss sie leben.“

So denn. Coole Scheibe, gemacht für den Live-Kontakt.

23.12.2015

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