Cssaba - Underground Lo-Fi Songs

Review

Im Gegensatz zu fast all seinen Projekten konnte mich „Toxic Cssaba“, das Debütalbum von Nihils (u.a. FURIA, MASSEMORD) Einmann-Projekt CSSABA nicht wirklich überzeugend. Ja, inzwischen setzt die Platte im Regal eine ziemliche Staubschicht an, ganz im Gegensatz zur folgenden EP „Like a See E Ea Gull“. Nach der eben angesprochenen EP war ich dennoch voller Vorfreude auf ein weiteres CSSABA-Album, denn der entmetalisierte Stil stand dem Polen gut zu Gesicht.

Im ersten Moment enttäuscht „Underground Lo-Fi Songs“ dann aber doch. Der Ambient-Teil wurde wieder ein Stück zurückgefahren, dafür bekommt die zerfahrene Mischung aus Black und Industrial wieder mehr Raum und verliert dabei das Wesentliche, also die Stimmung, aus den Augen. Falsch gedacht, wird „Underground Lo-Fi Songs“ in ordentlich hoher Lautstärke abgespielt, beginnt das Album sich, ganz im Gegensatz zum Vorgänger, zu einem unbändig kraftvollen düsteren Ungestüm zu entwickeln. Harte Indsutrial-Klänge, treffen auf minimalistische, spärlich eingestreute Black Metal-Einflüsse und werden durch finsteren, äußerst atmosphärischen Ambient abgerundet. Schon das zweite der durchgehend unbetitelten Stücke entwickelt einen unheimlichen Sog, der bis zum Schluss nur selten etwas von seiner Anziehungskraft einbüßt. Die seltenen, dezent eingestreuten Vocals lassen sich meist als Klargesang identifizieren, nur selten lässt sich NIHIL zu vereinzeltem Gekeife hinreißen. Besonders im fünften und letzten Stück bekommt der Gesang eine Gänsehaut-erzeugende sakrale Schlagseite, die das Material in seiner Finsternis nur noch bestärkt. Schwächen hat „Underground Lo-Fi Songs“ dann meist, wenn die Gitarren etwas mehr Raum bekommen, sich in Dissonanz üben und den unheilvollen Tripp durch harte E-Drum Beats und dichte Keyboard-Teppiche unnötig unterbrechen.

Aber gut, damit wird der zweite Output zumindest abwechslungsreich. Dass Nihil ein Freund von experimentellen Klängen ist, dürfte jedem, der sich mit den Let The World Burn-Bands befasst hat, ohnehin bekannt sein. CSSAAB ist selbst für seine Verhältnisse ungewöhnlich, aber erneut alles andere als schlecht. Ein paar Durchläufe benötigt „Underground Lo-Fi Songs“ aber definitiv, bis sich die Wirkung einstellt und noch nie benötigte ein Album eine erhöhte Lautstärke, um mich in seinen Bann zu ziehen, also ist auch das eine Premiere. Empfehlenswert auf alle Fälle, aber nur dann, wenn hier niemand ein reines Metal-Album erwartet.

31.12.2012

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