Darkend - Assassine

Review

Nanu, wen haben wir denn da? Den kleinen Bruder von CARACH ANGREN? Zuerst dachte ich ja, ich hätte noch zu viel „Death Came Through A Phantom Ship“ im Ohr, als ich mich ans Hören von DARK ENDs zweitem Album „Assassine“ machte. Doch die Vergleiche mit den beiden hochklassigen Werken der Niederländer sind gar nicht so weit hergeholt.

Auch DARK END schaffen auf „Assassine“ eine Art düsteres Hörspiel, eine wahre Symphonic-Black-Metal-Oper. Okay, ein bisschen DIMMU hier, ein wenig EMPEROR-Einfluss dort kann man auch nicht verleugnen. Doch das sind Einflüsse, denen sich Bands des melodischen Black Metals ohnehin kaum entziehen können. Und schon nach wenigen Minuten Hören von „Assassine“ wird klar, auch die Italiener haben wie CARACH ANGREN ein Händchen für eine vielschichtige, düstere Dramaturgie, können Spannungsbögen entwickeln, die sich langsam aber zielstrebig aufbauen und sich dann in einem energievollen Gewitter entladen. Opulente symphonische Elemente werden dabei einwandfrei mit dynamischem Black Metal verbunden, ohne dass die Kompositionen jemals kitschig werden. Vielmehr ergänzen sich die unterschiedlichen Komponenten sehr gut.
Lyrisch liegt „Assassine“ eine konzeptionelle Geschichte zugrunde. Auch hier gibt es Parallelen zu CARACH ANGREN. Ich will aber DARK END keineswegs als bloße Nachahmer hinstellen. Sie haben ihre eigenen Ideen und bringen ihre eigenen eindrucksvollen Melodielinien und überlegten Arrangements in den Stücken unter.

Bei den Songs einzelne hervorzuheben, ist natürlich schwierig, weil man das Album als eine große Einheit sehen muss, in der sich die Stücke gegenseitig ergänzen, aufeinander aufbauen und dadurch erst in ihrem Zusammenspiel den besonderen Reiz des Gesamtprodukts ausmachen. Die meiner Meinung nach stärksten Melodien oder Abschnitte finden sich bei „Poisened Lips Of Lust“, „Bounded Sisters By Solitude“, „Two Faced Beast und „The Thorns, The Pain, The Horror“.
Doch sollte man nicht einzelne Songs aus diesem zusammengehörigen Konstrukt herausreißen, sondern viel mehr das gesamte Album auf sich wirken lassen, indem man sich eine Auszeit von allen anderen Dingen nimmt, um sich voll und ganz auf die musikalischen Aspekte konzentrieren zu können. DARK END belohnen den Hörer dafür mit einem durchgehend gelungenen Symphonic-Black-Metal-Soundtrack, der trotz einer beachtlichen Spielzeit von über 65 Minuten niemals langatmig wird.

Mag sein, dass DARK END vielleicht ein bisschen den Fahrtwind von CARACH ANGREN für sich nutzen, doch könnten sie mit solch einer Leistung durchaus zu einer wirklichen Konkurrenz für die Holländer werden. Freunde des Symphonic-Black-Metal sollten sich „Assassine“ unbedingt zu Gemüte führen.

05.03.2010

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