Darkestrah - Turan

Review

Im März erst brachten die kirgisischen, mittlerweile in Deutschland ansässigen Epic/Pagan/Folk Black Metaller DARKESTRAH ihre „Akyr Zaman / Tajer Al Punqia“-Split-EP mit den saudi-arabischen Folk Black Metallern AL-NAMROOD heraus, Ende April folgte ihr sechstes Full-Length-Album „Turan“. Darauf bleiben sich DARKESTRAH weitestgehend treu, wie spätestens seit „Epos“ von 2007 bieten sie jenen von ihnen bekannten, getragen-epischen Black Metal mit vielen Einflüssen aus dem kirgisischen Folk. Letzterer sorgt dafür, dass DARKESTRAH auch im Jahre 2016 noch unverwechselbar eigenständig klingen, allerdings gilt wie auf den meisten anderen DARKESTRAH-Alben auch, dass die reinen Black-Metal-Anteile ein paar Höhepunkte und griffige Stellen vermissen lassen.

DARKESTRAH können definitiv Gänsehaut

So zelebrieren DARKESTRAH ihre meist ausladenden Kompositionen mit viel Gefühl für Spannung, Dramatik und Stimmung. Das sorgt dafür, dass sich auf „Turan“ immer wieder hörenswerte Parts finden, allein schon das Folk-Gesangsintro im Opener „One With The Grey Spirit“ ist gänsehautverdächtig, aber auch Teile wie der getragene Schlussteil in „The Hidden Light“, wie das Ende von „Erlik-Khan“, wie das Keyboard-Hauptthema in „Conversations Of The Seer“ gehen unter die Haut – zumal es Neu-Sänger Merkith (die langjährige Sängerin und Co-Bandgründerin Kriegtalith hat die Band 2014 verlassen) sehr gut gelingt, die Atmosphäre und Stimmung der instrumentalen Arbeit auf „Turan“ mit seiner Stimme zu unterstreichen und zu ergänzen.

Nicht alles auf „Turan“ ist großartig

Dennoch ist auf „Turan“ eben nicht alles großartig. Während DARKESTRAH ihr ureigenes Trademark – das Vermengen von episch-getragenen Black-Metal-Parts mit kirgisischem Folk – mittlerweile perfektioniert und zu einem Kaufgrund für jede ihrer Veröffentlichungen gemacht haben, fehlt es in den schnelleren, oft folkfreien Black-Metal-Parts doch noch an zündenden Ideen. Das ist ein kleines Dilemma, denn die epischen Parts kämen nicht halb so gut zur Geltung, gäbe es nicht diese schnelleren Passagen zur Abwechslung, gleichzeitig bleiben diese qualitativ eben deutlich hinter ersteren zurück. Der Schlusstrack „The Hidden Light“ sei ein weiteres Mal als Beispiel genannt – der schnellere Mittelteil ist nicht nur im Vergleich unspektakulär, sondern woanders schon viele Male besser gehört.

Für Folk-Black-Metal-Fans, die keinen Bock mehr auf das übliche Germanen-Geflöte haben

Aber: Das soll nicht bedeuten, dass „Turan“ ein schlechtes Album ist. Im Gegenteil: Die zwischen „sehr gut“ und „grandios“ pendelnden Epic-Folk-Parts reißen es für DARKESTRAH raus. Es muss nur eben festgestellt werden, dass das Material qualitativ deutliche Unterschiede zeigt, und so reicht es leider nicht für eine klare Kaufempfehlung. Trotzdem sollten Folk-Black-Metal-Fans, die nicht immer nur das übliche Germanen-Geflöte hören wollen, definitiv ein Ohr riskieren, es lohnt sich, wie gesagt, allein schon für diese folkigen, epischen, getragenen Parts.

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15.05.2016

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