Darko - Bonsai Mammoth

Review

Gebrauchsanweisung zu „Bonsai Mammoth“ von DARKO? Achten Sie auf die Gitarrenschwurbelei, wie viele Töne es doch auf einer Punk-Rock-Platte geben kann. Nein, doch lieber auf den enorm melodiösen Gesang, wenn das mal keine voluminös gebrüllten Refrains für die Ewigkeit sind. Oder doch besser auf die Schlagzeugkunststücke von Andy Borg (lol), ganz schön amtlich wie heftig DARKO ausscheren, Tempo machen und Haken schlagen. Es gibt also ziemlich viel zu entdecken und schnöde mit „UK-Skate-Punk“ betitelt, unterschlagen die Promomenschen den 11 Songs von DARKO die vielen Facetten und trickreichen Wendungen, machen das Material schlechter, als es ist.

DARKO klingen wie BILLY TALENT, auf 45 statt 33

„Bonsai Mammoth“ fliegt einem wahrlich nicht zu, mit dem ersten Durchlauf von DARKOs Hetzjagd wird jeder erstmal überfordert sein. Die Band spielt deutlich über Standard, bezogen auf die Anzahl der Bandmitglieder und auch auf die Qualität. So langsam gewöhnt man sich an die chaotisch gezockten Töne, die pralle Gitarrenwucht von Rob Piper und Chris Brown, wird warm mit dem Sound und kann sich auf die Feinheiten konzentrieren.

DARKO wollen von Anfang an klotzen statt kleckern

Die wunderbaren Texte beispielsweise. Vollkommen unpathetisch äußert sich Sänger Dan Smith angenehm kratzig, teils unterstützt von Gangshouts und durchweg ambitioniert, über die üblichen Hürden des Lebens, die jeder zu meistern hat. Er scheint alles in die melodischen Höhepunkte zu legen, stets angespornt und angespornt vom phantastischen Druck seiner Bandkollegen. Obwohl sich die Musiker an bekannten Bands orientieren, ist doch zwischen den Noten schon ein eigener Stil erkennbar. Es macht sich also bezahlt zwei Gitarristen zu haben, den Sänger komplett für die Singerei abzustellen und ihm nicht noch diverse Alibi-Powerchords zu verordnen.

Bei aller Hektik nehmen sich DANKO auch gerne Zeit für ruhige Momente („We Can Stand For Something More“, „Hiraeth“), zu denen der Hörer Luft holen kann. Die Engländer klingen auf „Bonsai Mammoth“ wie die ungehobelte Version von BILLY TALENT, auf 45 statt 33. Also äußerst gut, jedoch nicht in jeder Situation zückbar. Wer danach skaten will, wird sich mit aber ziemlich großer Sicherheit schnell auf’s Maul legen. Gebt dem Debüt DARKO eine Chance – unkonventionelle Musik von echten Kerlen mit Bärten und Refrains für die Ohrwurm-Zentrale.

Darko

DARKO / Shot in Guildford UK by Rob Blackham / www.blackhamimages.com

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27.01.2017

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