Dawn Of Disease - Crypts Of The Unrotten

Review

Galerie mit 8 Bildern: Dawn of Disease auf dem Ragnarök 2018

Wie hat denn heutzutage ein überaus gutes Schwedentod-Album auszusehen, beziehungsweise sich anzuhören? Das ist die zentrale Frage, die ich mir nach mehrmaligem Durchhören der neuen Scheibe von DAWN OF DISEASE immer wieder gestellt habe. Muss man unbedingt etwas Neues einbauen? Oder seine Sache einfach unglaublich gut machen? Wo liegt der Hund begraben? In der Tat kann ich im Zusammenhang mit “Crypts Of The Unrotten“ dazu keine eindeutige Aussage machen, nur so viel, die Scheibe übertrifft so ziemlich alles, was ich in der letzten Zeit aus diesem Bereich gehört habe. Die musikalischen Schweden aus Osnabrück kochen auch nur mit Wasser, aber irgendwie fängt die Suppe hier deutlich schneller an zu brodeln, was vermutlich irgendwo in der Mitte meiner obigen Fragen begründet liegt.

Zunächst mal klingen DAWN OF DISEASE im Grundkern durchaus skandinavisch, doch nicht unbedingt bis ins Mark, denn dazu wirkt “Crypts Of The Unrotten“ zu aufbrausend, zu ungestüm, anstatt akribisch wuchtend und groovend wie zentrale Scheibletten von DISMEMBER oder GRAVE. Am ehesten würde ich die Mucke vergleichsweise in Richtung VOMITORY ansiedeln, die ebenfalls immer wieder eine unbändige, alles zerstörende Gewalt entfesseln, die sich nicht gerade charakteristisch in den typischen Schweden-Death einbinden lässt. Ein großer Trumpf der Norddeutschen liegt in ihrer Fähigkeit, eigentlich transparente Musik dennoch mit unglaublichen Überraschungsmomenten zu versehen. Klar, ein Horrorfilm macht auch nur halb so viel Spaß, wenn ich schon weiß, wo ich erschreckt werde.

So muss ich wirklich immer beinahe schon Energie abführen, indem ich die Oberfläche des Schreibtisches mit den Fingernägeln abschmirgele, wenn etwa beim Song “The Unrotten“ nach dem bereits sehr geilen Solo nochmals unheimlich intensiv der sich durchziehende Stampfpart eingedonnert wird. Das sind Momente, die ein großes Album bilden. Und davon gibt es auf “Crypts Of The Unrotten“ einige. Induziert werden diese Phasen zumeist durch die großartige Symbiose der beiden Gitarristen Lukas Kerk und Oliver Kirchner, die ihre Sache sensationell machen. Ob urig entfesselte Soli, ekstatische Leads oder das stets überraschende Einläuten von mächtigen Stampfparts – das Saitenwerk stimmt. Zusätzlich kann man Tomasz Wisniewski an den Vocals einen absoluten Fortschritt attestieren. Das Ganze klingt immer mehr Kärki-like (DISMEMBER), wobei vor allem die Dimension der Intensität im Vergleich zum Vorgängerwerk “Legends Of Brutality“ merklich nach oben geschossen ist. Stücke wie das besagte “The Unrotten“, “Enter The Gates“ oder das prollige “Knife Vs. Flesh“ machen die Platte letztlich richtig rund und tragen dazu bei, dass “Crypts Of The Unrotten“ für mich bisher die Dampframme des Jahres ist.

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16.04.2012

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