Dawn Of Perception - The Perishing Silence

Review

Beim Genuss der DAWN-OF-PERCEPTION-EP „The Perishing Silence“ gerät der Hörer in eine Situation, die man vor allem aus der Küche kennt – nämlich die, dass auch die leckerste Gourmet-Suppe nicht mehr schmeckt, wenn sie drei Mal aufgewärmt wurde. Genau das trifft auch bei dieser Nachwuchsband aus Thüringen zu, die anno 2008 mit „The Perishing Silence“ die zweite EP nach „Fragments“ (2005) veröffentlicht: Die Musik ist ganz bestimmt alles andere als schlecht, aber eben schon zu oft gehört.

DAWN OF PERCEPTION spielen Melodic Death Metal, der wirklich nichts Neues bietet und mal der alten, mal der neueren Schwedenschule huldigt. Dazu fügen die fünf Musiker einige progressive Elemente hinzu, was eine sehr gute Idee ist, aber gerade die unorthodoxen – und eigentlich interessanten – Strukturen sind es, die die Songs unnötig in die Länge ziehen und so für Langeweile sorgen.

Zum Inhalt: „The Perishing Silence“ fängt mit einem einminütigen Intro an, das ein kleines bisschen an die Saitenspielereien der Herren Hetfield und Hammett erinnert, und macht direkt mit einem knallharten Einstieg in den Opener „Wings Unleashed“ weiter. Blasts, melodische Gitarren, fiese Growls, auf den ersten Blick findet das geneigte Melodic-Death-Herz hier alles, was es begehrt, aber leider sorgen die oben genannten Mängel dafür, dass es schnell langweilig wird. Spätestens das darauffolgende „Requiem“ bestätigt den Eindruck, das alles irgendwie belanglos ist, es fehlen die zündenden Ideen. Etwas besser wird es bei den beiden letzten Songs „Cast In Agony“ und „Halo Of Nails“, welche zum Teil echt gute Ideen und – im Fall von „Cast In Agony“ – einen besonders fetten Einstieg bieten.
Der Fairness halber muss man allerdings betonen, dass DAWN OF PERCEPTION zu keiner Zeit an ihren Instrumenten fehl am Platz sind, technisch gesehen bewegt sich die Mucke der Band konstant auf einem hohen Niveau. Alleine schon die Gitarrensoli sind es eigentlich wert, sich „The Perishing Silence“ trotz der negativen Aspekte zu besorgen – Leute, hier sind Könner am Werk, deshalb denke ich auch, dass die Band durchaus noch für Furore sorgen könnte, wenn sie sich einen etwas eigenständigeren Weg sucht, ohne noch weiter in komplizierte Strukturen zu verfallen.

Vier von zehn Punkten für technisches Können und einen fetten Sound aus dem Hause André Hofmanns, sowie die beiden letzten Songs, die mich wirklich umgehauen haben.

14.05.2008

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