Deathless Legacy - Rise From The Grave

Review

Ganz schlicht „Horror Metal“ nennen die vier Herren und zwei Damen von DEATHLESS LEGACY ihre Musik – und geben als Einflüsse passenderweise Bands wie DEATH SS, KING DIAMOND, THE VISION BLEAK und GHOST B.C. an. Als grobe Einordnung mag das auch stimmen (sofern man sich weiblichen Gesang und etwas Gothic-Rock-Flair dazudenkt), allerdings schaffen es die Italiener auf ihrem Debüt „Rise From The Grave“ zu keiner Sekunde, qualitativ an die Werke und Großtaten genannter Bands anzuknüpfen. Auch wenn „Rise From The Grave“ durchaus seine Momente hat.

Das Hauptproblem ist, dass DEATHLESS LEGACY zwar durchaus ein gewisses Händchen für Songs, für Riffs und für Refrains durchschimmern lassen, sich jedoch nie durch irgendetwas auszeichnen. Der Begriff „Horror Metal“ ist noch einigermaßen frei zu besetzen, es gibt so viele Möglichkeiten, sich hier eine eigene Nische zu basteln – sei es durch kranke, düstere und/oder unheimliche Atmosphäre oder durch druckvollen Bombastsound oder was auch immer, dieses Subgenre bietet tausend Möglichkeiten … und DEATHLESS LEGACY nutzen keine davon. Stattdessen gibt es eine Menge handzahmen Rock, vermischt mit Elementen aus Dark und Gothic Metal, gelegentliches THE VISION BLEAK-Riffing ohne deren druckvolles Klangbild, ab und zu KING DIAMOND-artigen Gesang in weiblich, aber ohne dessen Intensität (und an zwei, drei Stellen auch ein bisschen schief). So bleiben nur wenige Stellen auf „Rise From The Grave“ wirklich hängen – die dann aber wirklich: Der flotte Opener „Will-o‘-the Wisp“ oder das aggressive „Flamenco De La Muerte“ sind zwei Beispiele dafür, dass DEATHLESS LEGACY eben doch das besagte Händchen für Songs haben und es oft nur am gewissen Etwas fehlt.

Trotzdem kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im Hause DEATHLESS LEGACY noch an einigen Stellen hapert. Schlecht ist das nicht, aber in Zeiten, in denen jeder Zweite sein eigenes Album aufnimmt, braucht man einfach mehr Alleinstellungsmerkmale und mehr Eigenständigkeit, um nicht unterzugehen. Fans genannter Bands und Subgenres machen sicherlich nicht großartig was verkehrt, wenn sie mal in „Rise From The Grave“ reinhören, aber ich prophezeie, dass sich in einem Jahr keiner mehr großartig an dieses Album erinnern wird.

10.01.2014

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