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Deep Black - Nails

Review

Ursprünglich in Berlin im Jahr 2010 gegründet und mittlerweile im beschaulichen Hannover gestrandet, veröffentlichen DEEP BLACK nun endlich ihr Debüt „Nails“. Endlich, denn ursprünglich bereits im Sommer des Jahres 2012 geplant, erscheint die Platte erst gut drei Jahre später. Genaue Informationen zu den Umständen, die diese Verzögerungen verursachten, liegen nicht vor, allerdings trennte man sich in der Zwischenzeit vom damaligen Label, welches sich vornehmlich um die Veröffentlichung des Debüts in den USA kümmern sollte. Hierzulande hatte man bereits mit Ván Records einen erfahrenen Partner an der Seite. Ein Partner zudem, der gerne mal nicht den konventionellen Weg beschreitet, sondern Bands abseits der Norm fischt. Dies trifft auch auf DEEP BLACK zu, die in ihrem Sound neben klassischem Gothic (Rock) auch Wave, Progressive Rock und Industrial-Nuancen verweben. Selbsterklärend das die stilistische Einordnung der Band nicht auf den Zusatz „Experimental“ verzichtet.

Dies zeigt sich auch bereits beim Opener „Nephilim“, der seinem Namen alle Ehre macht und einen kräftigen Hauch FIELDS OF THE NEPHILIM durch die Bude wehen lässt. Dies liegt insbesondere am dunklen Timbre von Sänger Cain Seth Martians, welches in den kehligen Stimmlagen nicht selten an Szeneikone Carl McCoy erinnert. Wie angekündigt, zeigt sich allerdings bereits hier, dass das Duo keine Experimente scheut und mit reichlich Dissonanzen um sich wirft. Die Krux daran (mit Augenmerk auf dem Gesang): Als Hörer fragt man sich, ob das nun Kunst oder einfach Unvermögen ist. Eine Frage, die sich durch Teile der gesamten Spielzeit von knapp 50 Minuten zieht, denn der Grat dazwischen ist schmal.

Wie die anfängliche Aufzählung diverser Genres bereits erahnen lässt, wird auf „Nails“ nicht mit Abwechslung gegeizt. Bemerkenswerterweise schaffen DEEP BLACK dabei das Kunststück, diese Zutaten einigermaßen kohärent auf die Kette zu bekommen. Neben sanft-melancholischen Nummern stehen mit dem Titeltrack und „Some Day“ auch Brecher mit massiven Industrial-Einschlag, die, ob des prägnanten Einsatzes und Sounds des Viersaiters, zeitweise den Nu-Metal-Flair der 90er bzw. frühen 200er aufleben lassen und auch Erinnerungen an Bands wie FEAR FACTORY hervorrufen. Der Kontrast zwischen ebensolcher Bands und THE CURE („Them“), NINE INCH NAILS („Years Of The Lamb“) oder auch WOODS OF YPRES („This Road“) übt einen gewissen Reiz aus. Über allem schwebt jedoch konstant der eigenwillige Gesang von Cain Seth Martians, wodurch „Nails“ von einem seltsamen, düsteren Vibe durchzogen wird.

Sicherlich nicht nötig wären hingegen die drei völlig belanglosen Noise-/Ambient-Zwischenspieler „Spring“, „Autumn“ und „Winter“ gewesen, die keinen Mehrwert mit sich bringen (schön allerdings, dass der Sommer ausgelassen wird). Erstaunlicherweise nötigt „Nails“ bzw. einige darauf enthaltene Hooklines aber dazu, einzelne Stücke immer mal wieder aufzulegen („Nephilim“, „Year Of The Lamb“, „Like You“, „Some Day“). Schön und gut nicht zwangsläufig (vor allem nicht als Gesamtwerk), interessant und eigenartig atmosphärisch aber allemal. Ein Qualitätsmerkmal, welches Ván Records nicht erst seit dieser Platte auszeichnet.

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13.10.2015

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