Depths Of Hatred - Aversionist

Review

Jüngere Menschen unter uns werden den Stil der Kanadier DEPTHS OF HATRED vermutlich in die Deathcore-Ecke einsortieren, die fortgeschrittene, oder genauer gesagt, die ältere Garde wird die Band wohl schlicht und einfach in die Kategorie Death Metal einordnen, eventuell noch mit dem Zusatz ‚modern‘. Welche Schublade man nun tatsächlich aufmachen will, ist meines Erachtens allerdings völlig Wumpe, denn es geht weniger um die tatsächliche Einordnung in eine Kategorie, sondern darum, obs gefällt, ob die Band etwas hat, das mich persönlich anspricht. Und ja, in meinem Fall hat sie es. Und nochmal ja, DEPTHS OF HATRED klingen modern, haben diesen klinischen Sound, gezimmert von Chris Donaldson (CRYPTOPSY), das Schlagzeug ist getriggert und auch sonst bedienen sie jedes Klischee des heutzutage sehr angesagten, modernen Death Metals. Aber was haben die Burschen, was andere, junge und neue Bands nicht haben? Stilistisch würde ich da wie gesagt weniger differenzieren, die Musik, die hier geboten wird, gibt es (leider) wie Sand am Meer. Eher würde ich schlicht anbringen, dass mir die Jungs einfach besser gefallen als andere Combos aus der Ecke. Warum? Weil sie sehr brutal zur Sache gehen, wenig drumherum gurken und dir als Hörer immer wieder schön die Fresse polieren mit Speed und satten Riffs und Parts.

„Aversionist“ ist zielgerichtet, hält sich nicht mit Geplänkel auf und einen Core-Anteil höre ich auch nicht raus. Deathcore? Hm… Überhaupt, warum werden diese Bands eigentlich trotzdem immer wieder mit Deathcore betitelt? Stop-And-Go-Parts sind doch kein Core, das gab es im Death Metal schon immer. Breakdowns? Sind auch keine neue Erfindung und ganz gewiss auch keine Neuerung im Death Metal. Alles also nur eine Erfindung der Medien? Scheißegal! Wichtig ist eben, ob der Stoff gefällt und sich gut anfühlt. „Aversionist“ fühlt sich sehr gut an. Die Blastbeats nehmen einen großen Antel ein, Gekreische und tiefes Gegrunze heben die Stimmung und Riff- und Solospiel der Gitarren laden ein zum Fäusteschwingen. Die knappe Spielzeit umgehe ich an dieser Stelle einfach mal ganz dezent mit einem ‚was solls‘.

Manchmal, wenn meine Ohren nach moderner Brutalität verlangen und einfach nur mal zugedonnert werden wollen, sind Bands wie SHADOW OF THE COLOSSUS, HENKER oder eben DEPTHS OF HATRED bestens geeignet. „Aversionist“ ist halt nichts neues, aber auch deutlich mehr als ein nur solider Vertreter des Genres. Sozusagen High-Quality-Modern-Death-Metal oder von mir aus auch Deathcore Deluxe. Ob das für den Einzelnen unter uns auch zutrifft, muss halt selbst herausgefunden werden. Freunde dieser Musik sind jedenfalls angehalten, die Band und das Album hier zu testen. Es könnte sich lohnen.

14.06.2012

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36673 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

1 Kommentar zu Depths Of Hatred - Aversionist

  1. Julian sagt:

    Dem Review ist meiner Meinung nach in jedem Fall zuzustimmen, da sich diese Band im Vergleich zu anderen ihres Gernes eindeutig unterscheidet. Was man hier geboten bekommt ist wirklich alles andere als 0815-Deathcore, eine stilistische Einordnung in den brutalen Death Metal ist gar nicht mal so weit hergeholt. Dazu gibts des Weiteren durch einige gute Soli und einer recht anspruchsvollen Spielweise auch keine Langeweile. Die angesprochenen Breakdowns (die mich persönlich öfters ziemlich nerven und viele Songs einfach nur in die Länge ziehen) höre ich so gut wie gar nicht heraus, wenngleich einige passende Tempowechsel vorhanden sind. Die wirklich sehr kurze Spielzeit finde ich dann doch sehr schade, 3-4 weitere Songs nach diesem Muster hätten diese Scheibe so ziemlich perfekt gemacht.

    8/10