Der Bote - Kalt!

Review

Wenn sich so hochkarätige Namen wie Jörg Michael (Ex-RUNNING WILD, STRATOVARIUS), Stefan Schwarzmann (Ex-RUNNING WILD, KROKUS), Victor Smolski (RAGE), Sascha Gerbig (Ex-LACRIMOSA) und noch einige weitere Musiker aus dem Umfeld von XAVIER NAIDOO, MIASMA und LOTTO KING KARL unter der Führung von Boris Delic – der auch als Sänger der zu Recht abgefeierten RAMMSTEIN Tribute-Band FEUERENGEL unterwegs ist – zusammenfinden, dann darf und sollte man durchaus hohe Ansprüche stellen. Erfreulicherweise wird „Kalt!“ den Erwartungen dann auch mehr als gerecht, denn auf diesem Album verschmilzt die Professionalität jedes Einzelnen mit den aufopfernden Ambitionen von Delic, der zunächst keinen Plattendeal in Aussicht hatte, dieses Projekt aber dennoch auf eigene Faust verwirklichte und sich schon allein damit gebührenden Respekt verdient hat. Letztendlich erschien „Kalt!“ auf einem russischen Label, und das bereits im Jahr 2005. Erst jetzt ist dieser Longplayer – inklusive einem UNHEILIG Cover-Song als Bonus-Track – auch in Deutschland erhältlich!

An RAMMSTEIN angelehnt und auf gewisse Weise wesentlich subtiler zelebriert DER BOTE hochgradig inszenierten und erstklassig orchestrierten, deutschsprachigen Metal, der sich durch Härte, aber auch die passende Atmosphäre auszeichnet und begeistern kann. Dabei ist der Gesang von Boris Delic über jeden Zweifel erhaben – auch wenn sich dieser stark an Till Lindemann orientiert – und die Gastmusiker zaubern brilliante Rhythmen oder Soli, die in diesem Genre nur zu oft Mangelware sind. Dabei sind es bei „Ohne Worte“ vor allem Victor Smolskis Gitarrenparts, die – im positiven Sinne – schlichtweg aus den Latschen hauen, und auch die Drums von Stefan Schwarzmann machen „Schuldig“ zu einem wahren Highlight. Etwas besinnlicher geht es schließlich mit „Und Es Regnet“ zu und auch „Einsam“ sowie der harte Titeltrack im Mid-Tempo, der mich anhand der Riffs ein wenig an „Tier“ von RAMMSTEIN erinnert, wissen zu verzaubern. Auch die Produktion ist entsprechend druckvoll und lässt keinerlei Wünsche offen.

Allerdings – und das ist der einzige aber doch nicht zu unterschätzende Wermutstropfen – findet sich auf „Kalt!“ bis auf den Bonus-Track kein wirklich echter Hit, so wie es uns RAMMSTEIN immer wieder aufs Neue auf die Ohren geben. Doch wer sich in diesem Genre zu Hause fühlt und auf RAMMSTEIN, OOMPH, MEGAHERZ, EISBRECHER, teilweise auch LACRIMOSA und Co. steht, kommt an diesem Album definitiv nicht vorbei.

20.03.2008

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