Desert Sin - Destination Paradise

Review

Mit ihrem zweiten Album sehen sich die Österreicher DESERT SIN im Paradies angekommen. Das legt zumindest der Titel „Destination Paradise“ nahe. Die Frage ist allerdings, ob ihnen dieses Ziel auch musikalisch gelungen ist.

Grundsätzlich greift die Band dabei auf jene Tugenden zurück, die schon ihrem Debütalbum „The Edge Of Horizon“ zu einem gewissen Bekanntheitsgrad verholfen haben. Auch dieses mal gibt es wieder stark melodischen Symphonic Metal zu hören, der die ein oder andere Schlagseite in Richtung des europäischen Power Metal aufweist. Als Paten scheinen auch dieses mal wieder Bands wie STRATOVARIUS oder RHAPSODY gedient zu haben. Ordentliche Doublebass-Attacken bilden das Grundgerüst, auf das sich eingängige Riffs und epische Keyboard-Melodien legen. Aushängeschild des Quintetts ist allerdings nach wie vor Sänger Sandro Holzer, der sich nicht hinter Genregrößen wie Fabio Lione (RHAPSODY) zu verstecken braucht. Insgesamt gehen DESERT SIN allerdings ein wenig direkter zu Werke als die genannten Referenzen, was sich auch in den Spielzeiten der einzelnen Tracks widerspiegelt, die sechs Minuten nicht überschreiten. Somit geraten sie immerhin auch nicht in Gefahr, zu verfrickelt, verspielt oder einfach nur langweilig zu wirken.
Denn obwohl das musikalische Konzept, das die Combo hier auffährt, nicht gerade das innovativste ist, dürfte dem Hörer doch in jeder Sekunde klar sein, dass er es hier mit guten Musikern zu tun hat, die ihr Herzblut in diese Scheibe investiert haben. So gibt es neben Sandro noch den Gitarristen Stefan Entner, der zwar kein Genie wie Luca Turilli (ex-RHAPSODY, LUCA TURILLI’S DREAMQUEST) ist, aber dennoch mehr als ordentliche Soli abliefert, die durchaus mal für ein paar Minuten im Ohr hängen bleiben. Keyboarder Roman Fischer hält sich hingegen angenehm im Hintergrund, so dass die Musik der Band nicht in Richtung Kitsch abdriftet. Und schließlich ist da ja auch noch die Rhythmus-Sektion mit Drummer Harald Vogl und Rainer Fischer am Bass, die sich sehr variabel gibt und für ein druckvolles Klanggewand sorgt. Leider wirkt der Sound dieser Scheibe trotzdem etwas dünn, was wohl auch am Fehlen einer zweiten Gitarre liegen dürfte. Deshalb gibt es leider immer nur Riffs oder Melodien zu hören.

Auf diese Art und Weise sind DESERT SIN leider lange noch nicht im Paradies angekommen. Trotzdem haben sie mit „Destination Paradise“ ein ordentliches Album abgeliefert, das zwar noch an einigen Kinderkrankheiten leidet, aber bei Genre-Liebhabern trotzdem ankommen dürfte.

28.12.2011

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