Dethrone - Humanity

Review

Dafür dass DETHRONED aus Värnamo/Schweden erst seit 2011 existieren, haben sie schon eine Menge erreicht und vor allem richtig gemacht. Letztes Jahr kamen sie ohne Mühen unter die letzten zwanzig Bands beim New Blood Award, und wenn sie nun mit „Humanity“ ihr erstes vollständiges Album abliefern, ist nicht weniger als ganze Arbeit zu erwarten. Und das in einem undankbaren Gebiet: Der Schweden-Fünfer agiert in der Schnittmenge von Thrash Metal und Melo-Death, und gerade bei letzterem Genre ist ja so mancher der Meinung, dass dort bereits alles gesagt worden sei.

Aber DETHRONE legen ihr Hauptaugenmerk nicht auf ebenso nette wie ausgelutschte Gitarrenleads, sondern vielmehr aufs Dreschen, was bereits die ersten zwei Sekunden von „Humanity“ verdeutlichen: Ein supertightes Schlagzeugintro, und dann gibt es schön heftiges Geklöppel mit diesen flirrenden Melodien, die man ja schon bei THE CROWN schätzen und lieben gelernt hat. Das folgende „Blood Red Dawn“ setzt dem Ganzen mit seinem Schlagzeugsperrfeuer in Sachen Intensität noch einen drauf, während „Deathwish“ trotz seiner Stakkato-Gitarren eher die schleifend schnelle Nummer ist. Dazu dieses angenehme Gekeife von Sänger Mattias Vestlund, welches das Hysterielevel noch weiter anhebt. Nur kurzzeitig nimmt die Band bei „Towards The Abyss“ den Fuß vom Gaspedal und zeigt, dass sie sich auch auf sanfte Töne versteht – bis auch dieser Track hinweggefegt wird. Die restlichen Tracks setzen eher auf die schnelle Knüppelmasche, selbst wenn sich DETHRONE hier und da mal eine kurze Verschnaufpause gönnen – die größte übrigens am Ende, wenn das abschließende „When I Decide“ nach knapp vier Minuten in einen verhaltenen Instrumentalteil übergeht.

Aber das ist sowieso eher als Outro zu verstehen, denn im Kern bleibt „Humanity“ natürlich eins: Ein heftiges, intensives und mit 38 Minuten Länge genau richtig dosiertes Album, das zwischen „Dead Eyes Open“ und „When I Decide“ eine Handvoll richtig starker Nummern vorweist und wahlweise wie ein Nackenschlag oder Hieb in die Kauleiste nachhallt und schmerzt. Wirkung ist also da, und da die Scheibe ein vergleichsweise organisches Soundgewand (das gerade dem Schlagzeug seine Natürlichkeit lässt und die Instrumente nicht mit Gewalt zusammenpresst) auszeichnet, gibt’s hier nichts zu kritteln. Kurz und gut: Schicker Sound, gute Platte, verdiente acht Punkte.

28.03.2013

- Dreaming in Red -

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